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THEMA: Liebesszene Kamin

Liebesszene Kamin 24 Nov 2018 13:22 #6868

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Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich auch mal an einer Liebesszene versucht. Bin gespannt, wie ihr sie findet.

Liebe Grüße,

Sylvia
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Liebesszene Kamin 30 Nov 2018 08:47 #6871

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Hallo Sylvia,

leider hat es zwischen backen, basteln und schmücken doch etwas gedauert, bis ich deinen Text lesen konnte. Jetzt bin ich aber endlich mal dazu gekommen. :)

Das Thema war ja 'Liebesszene' und ich muss sagen, die Liebe kommt mir hier deutlich zu kurz. Am Ende wusste ich zwar, wie es in der Wohnung aussieht, wie die Protas aussehen (für meinen Geschmack zu genau), aber Gefühle sind bei mir keine angekommen. Selbst wenn man jetzt sagt, 'Liebe' kann auch im körperlichen Sinne gemeint sein, nimmt das, gesehen auf den Gesamtumfang der Szene, (zu) wenig Platz ein.

Wobei ich mich frage, ob du vielleicht versehentlich zu wenig eingestellt hast? Die Szene endet sehr plötzlich, finde ich. Ansonsten hast du auf sehr viele bekannte und oft gelesene Ausdrucksweisen und Phrasen zurückgegriffen und genau das ist auch für mich die Schwierigkeit bei solchen Szenen, deswegen habe ich das jetzt auch nur farblich markiert. Klar, wir können das Rad nicht neu erfinden, aber ihm an der ein oder anderen Stelle einen Farbklecks verpassen. :)

Ist natürlich alles nur meine Meinung, die dir an ein oder anderer Stelle vielleicht hilft.

Schöne Grüße
Kerstin
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Liebesszene Kamin 01 Dez 2018 12:29 #6872

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Liebe Sylvia,

war neben der Veröffentlichung auch bei mir einiges zusammengekommen, deshalb erst jetzt - sorry.

Hm-hm ... auf mich wirkt die Geschichte wie die Beschreibung der wirklichen Geschichte, wie eine Nacherzählung. Zwar schreibst du über Details, aber Gefühle habe ich kaum entdeckt. Also sind auch bei mir keine entstanden. Die einzigen Indizien für Gefühle oder innere Zustände sind
- mit gestrafften Schultern
- mit angehaltenem Atem
- Vor lauter Aufregung hatte sie nichts gegessen
Das ist nicht viel und die sind alle im ersten Viertel. Sie erzeugen trotzdem bei mir praktisch keine Emotionen, sondern erzählen ein klein wenig davon, wie es Nicola geht. Als es romantisch werden sollte, liest es sich für mich wie die To-do-Liste für ein romantisches Date.

Was würde ich gerne wissen?
Was denkt Nicola? Wo und wie reagiert ihr Körper darauf? Triggert das Erlebnis etwas bei ihr, vielleicht etwas genau Gegenteiliges (sie hoffte ja auf eine Nicht-Junggesellenbude)? Hatte sie schon lange keinen Sex mehr und erhofft ihn sich jetzt oder geht es ihr viel zu schnell? Irgendwelche Metaphern?

Liebe Grüße
Martin
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Liebesszene Kamin 01 Dez 2018 13:20 #6873

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Liebe Kerstin,

vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, meinen Text zu lesen und zu kommentieren. Danke für das Feedback. Ich habe mir die Anmerkungen alle angeschaut. :)

Zum Text muss ich sagen, dass ich diese Szene anlässlich eines Schreibworkshops verfasst habe. Aufgabe waren maximal 2 Seiten, und die Liebesgefühle sollten nur angedeutet werden. Mein Text wurde von der Kursleiterin (eine Autorin, die schon bei namhaften Verlagen veröffentlicht hat und seit Jahren solche Workshops anbietet) kommentiert und ich habe ihn dann überarbeitet. Im Schreibworkshop fand er großen Anklang.

Was die Beschreibungen (Farbe des Kleides, der Haare, des Lippenstifts, des Hauses etc) angeht, würde ich das in dem Text tatsächlich so lassen. Ich persönlich habe noch nie ein gutes Buch gelesen, in dem eben solche Dinge nicht beschrieben wurden. Dem einen mag es zu viel sein, dem anderen zu wenig. Das ist Geschmackssache.

Was seine Größe angeht – nee, sie hat natürlich nicht nachgemessen, aber da sie sich schon eine Zeitlang kennen, hat er es ihr erzählt (ich stelle das nie in Frage, wenn ein Autor eine Größenangabe schreibt.) ;)

„Ihre Knie begannen zu zittern, ihr Puls beschleunigte sich…“ – Klar, liest man das oft, aber genauso fühlt es sich im wahren Leben auch an. :kopfkratz:

Was das Türe öffnen angeht – das kann man in verschiedenen Varianten machen. Mit Schwung, hastig, oder eben in Zeitlupentempo.

Woher weiß sie, dass ein Gemälde von Dalí ist? Vielleicht interessiert sie sich für Kunst und kennt Dalís Bilder.

Ja, sie hat ein Glas in der Hand –aber da steht noch mal eine Flasche Schampus, zum Nachfüllen. Der Abend soll ja nicht nach 5 Minuten enden.

Ich fand Dein Feedback in dem Sinne hilfreich, dass ich mir Gedanken über meinen Text gemacht habe, ihn aber tatsächlich so lassen würde. Tiefere Gefühle etc würden dann erst im weiteren Verlauf entstehen.

Nochmals vielen Dank für Deine Mühe und weiterhin einen schöne Vorweihnachts/ Adventszeit und ein erholsames Wochenende.

Ganz liebe Grüße aus Freiburg,

Silvi
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Liebesszene Kamin 01 Dez 2018 13:25 #6874

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Hallo lieber Martin,

kein Problem. Ich danke auch Dir für Dein Feedback zu meiner Szene. :)

Wie ich auch schon Kerstin geschrieben habe, habe ich die Szene anlässlich eines Schreibworkshops erstellt. Er wurde von der Kursleiterin (Autorin, die bei namhaften Verlagen veröffentlich hat) geprüft und kommentiert. Anhand dessen habe ich die Szene überarbeitet.

Womit ich definitiv ein Problem habe ist, dass mir die Kommentare von anderen teilweise die Lust am Schreiben nehmen. Ich glaube, es gibt so viele Geschmäcker und so viele Arten zu schreiben, dass es schwierig ist. Wegen Ausdruck/ Rechtschreibung/ Orthographie werde ich so gut wie nie kritisiert, aber dem einen ist es dann zu viel Beschreibung, dem anderen vielleicht zu wenig. Und so weiter. Dann fange ich an, meine Texte zu überarbeiten und am Ende gefallen sie mir selbst nicht mehr. :ohmy:

Keine Ahnung, wie man mit so etwas umgeht. :kopfkratz:

Ganz liebe Grüße und auch Dir ein schönes, erholsames Wochenende,

Silvi
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Liebesszene Kamin 01 Dez 2018 13:45 #6875

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Hallo Silvi,

ich verstehe dich soo gut mit dem Lust vergehen! Das ist mir ebenso ergangen. Auch heute sind nicht alle von dem begeistert, was ich schreibe. Brauchst nur die Kommentare zu meiner Liebesszene zu lesen, von der ich selbst denke, dass viel Stimmung aufkommt - allerdings wohl mehr im Kontext des Buches, aus dem sie stammt.

Du hast recht, man kann es nie allen recht machen. Doch es gibt ein paar Kriterien, die immer stimmen sollten. Eines davon, dass der Leser berührt werden soll, egal, auf welche Weise. Aber auch da: Es können noch so gute Bilder sein und sie werden doch nicht jeden berühren, sei es, weil er die Bilder so nicht kennt oder weil es nicht sein Genre ist oder oder oder.

Ich stelle halt fest, dass die Bücher gut ankommen, bei denen man etwas von den Gefühlen der Protagonisten mitbekommt und zwar so, dass man sie nachempfinden kann und es etwas mit einem macht.

Noch heute lese ich immer wieder Texte und denke mir, dass ich gerne so schreiben könnte. Ich glaube, es ist ein Prozess, durch den man durch muss, so schmerzhaft er sein mag. Und ich glaube weiter, dass sich genau an dem Punkt die Geister scheiden, die einen geben auf, die anderen nicht. Definitiv kontraproduktiv wäre es, etwas gutzuheißen, das man aber nicht gut findet.

Die Frage an dich selbst ist vielleicht auch, was du dir vom Schreiben erwartest. Geld verdienen? Das ist hartes Brot, das nur die Allerwenigsten mit heilen Zähnen runterbekommen! Dann würde ich es mir vorerst überlegen. Spaß am Schreiben? Dann halte durch!

Schreiben ist ein Handwerk, das nicht die Bohne einfacher ist als Klavierspielen oder tolle Bilder zu malen. Man braucht sehr viel Übung und viel handwerkliches Können. Beides braucht Zeit und Geduld.

Wenn du willst, können wir hier jederzeit weiter über deine Texte reden, auch ausführlicher, wenn du willst und mit Beispielen, wie andere es evtl. lösen würden.

Liebe Grüße
Martin
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Liebesszene Kamin 01 Dez 2018 17:36 #6878

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Hallo lieber Martin,

vielen Dank für Dein Verständnis und Deine ermutigenden Worte.

Das habe ich gerade gemacht (Deine Liebesszene und die Kommentare dazu gelesen). Ich finde Deine Szene sehr schön, sehr ruhig, vermittelt Gelassenheit, hat Tiefe und ist sehr poetisch geschrieben. Das gefällt mir. Bei mir kommt die Stimmung sehr gut an und ich finde die Szene nicht überladen. In keinster Weise.

Da kann ich Dir nur aus vollstem Herzen zustimmen und das ist genau das, was ich erreichen möchte: den Leser berühren, Gefühle hervorrufen, Spannung erzeugen und mit meinem Text begeistern.

Und Du hast Recht, nicht jeder liebt dasselbe Genre, manche mögen gerne blumige, ausführliche Texte, andere mögen es lieber minimalistisch, kurz und knapp. Man merkt das ja auch selbst beim Lesen: wie viele Bücher habe ich schon gelesen, die mir wärmstens empfohlen wurde, die mir gar nicht zugesagt haben oder andersrum, habe ich Freunden etwas empfohlen, was mich mitgerissen hat und die fanden es gähnend langweilig. :)

Und auch da bin ich ganz bei Dir. Geht mir oft so, wenn ich wieder mal ein spannendes Buch verschlinge. Dann denke ich mir: Wow! Wie kann man nur sowas von geil schreiben? Das will ich auch können. :book:

Ja, Schreiben ist ein Prozess, auch da bin ich ganz Deiner Meinung. Wenn ich heute Texte lese, die ich vor 2 Jahren geschrieben habe, muss ich schmunzeln. Aufgeben kann ich gar nicht. Ohne das Schreiben könnte ich nicht sein. Es gibt Phasen, da habe ich Blockaden und es kommt nur Mist raus, dann gibt es Zeiten, in denen sprudeln die Worte nur so aus mir heraus.

Das stimmt auf jeden Fall und ich würde niemals wollen, dass ich für etwas gelobt werde, was nicht lobenswert ist. Gerade, wenn man Texte an Freunde gibt zum Lesen und für Feedback, passiert das leider oft und das hilft nicht weiter. :pinch:

Was ich mir vom Schreiben erwarte? Ums Geld geht es mir gar nicht. Ich träume davon, irgendwann so gut zu sein, dass ein Buch von mir von einem Verlag veröffentlicht wird. Der Verdienst ist mir dabei egal, es wäre aber ein tolles Erfolgserlebnis und ich fände es schön, wenn meine Bücher viele Leser mitreißen würden.

Spaß am Schreiben – ohne den geht es gar nicht. Aber ich möchte nicht mein Leben lang nur still in meinem Kämmerchen meine Texte schreiben ohne Leserschaft. Das ist mir dann doch zu einsam. Vielleicht ist das ähnlich wie mit Gitarre lernen, da freut man sich auch, wenn man es endlich schafft, ein Lied fehlerfrei vorzutragen oder mit den Fremdsprachen, da ist es ein Erfolgserlebnis, wenn man sich in einer Sprache auf einmal unterhalten kann. Das motiviert und man macht dann weiter und bleibt dran.

Das gibt mir auf jeden Fall Mut. Ich habe schon viele Dinge gelernt, wie z.B. tanzen, Fremdsprachen und neuerdings Gitarre und ja, da ist bei allem sehr viel Übung dabei. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Dieses Angebot nutze ich auf jeden Fall sehr gerne, lieber Martin.

Vielen herzlichen Dank und einen gemütlichen Abend,

Silvi
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Liebesszene Kamin 01 Dez 2018 18:55 #6879

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Silvita schrieb:
Aber ich möchte nicht mein Leben lang nur still in meinem Kämmerchen meine Texte schreiben ohne Leserschaft. Das ist mir dann doch zu einsam.

Liebe Silvi,

eben das macht mich, ehrlich gesagt, traurig. Was hilft die schönste Geschichte, wenn ich das Publikum nicht erreiche?

Ich passe in keines der üblichen Genres hinein, hab mir daher sozusagen ein eigenes ausgeliehen aus der bildenden Kunst: Fantastischer Realismus. Dort sind es Leute wie Dali, die Fantastisches realistisch darstellen, bei mir ist es Reales mit Blick auf das Fantastische im Hintergrund. In der Literatur gibt es den Magischen Realismus, das ist aber etwas anderes.

Ich fühle mich wohl und zu Hause im Nicht-Mainstream. Doch die ganze Sache hat einen Haken: es geht nur via (größeren) Verlag. Auf Amazon ist man neben dem Mainstream verraten und verloren, mit anderen Worten komme ich dort nicht an meine Lesergruppe. Und bei Verlagen hat man so gut wie null Chancen, denn die setzen auf ihre Hausautoren und ausländische Lizenzen. Das ist sicher. Für Talentesuche investieren sie nichts, außer man hat Beziehungen, um quer hineinzukommen. Und die habe ich nicht.

Neulich hatte ich so ein schönes Erlebnis. Eine Schwester hier in der Reha hatte sich meine Nur sieben Worte (Trilogie, 640 Seiten) ausgeliehen für den Urlaub. Als sie zurückkam, ist sie sicher fünf, sechs Mal zu mir gekommen und hat geschwärmt, wie gut ihr die Geschichte gefallen hat, wie sie ihr Hoffnung gegeben hat; dabei würde sie normalerweise nie so dicke Schinken lesen. So etwas erlebe ich immer wieder. Auf Amazon habe ich kaum 3-Stern, nur 4- und 5-Stern-Rezensionen. Also gefallen die Sachen den Lesern offenbar. Nur - was hilft das, wenn ich nicht an mein Publikum herankomme?

Jedenfalls möchte ich nun ab Dienstag, wenn ich nach fast sechs Monaten Klinik/Reha wieder zu Hause bin, systematisch mittlere Verlage und ein paar große abklappern. Halt mir die Daumen.

Noch einmal zu deinen Geschichten. Ich hatte zu Beginn immer wieder Hacker in der Perspektive. Es hat echt lang gedauert, bis mir das endlich klar wurde. Aber dann war es wirklich drin und das Problem gab es von einem Augenblick auf den anderen nicht mehr - der berühmte Groschen. Ich bin sicher, auch bei dir macht es klick und du weißt, was ich mit meinen Aussagen meine. Denn sonst schreibst du gut und sicher.

Lass uns einfach gegenseitig Glück und Inspiration wünschen!

Viele Grüße
Martin
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Liebesszene Kamin 01 Dez 2018 19:22 #6880

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Lieber Martin,

das kann ich sehr gut nachvollziehen und bin voll und ganz Deiner Meinung.

Fantastischer Realismus klingt gut. Den mag ich auch in der Kunst. Das Dalí Museum war übrigens eines der wenigen Museum, die mich wirklich beeindruckt und fasziniert hat. :)

Das finde ich gut. Mainstream ist ja an für sich nichts Erstrebenswertes. Und das mit den Verlagen ist doch echt traurig. Ich sehe immer in den Facebook Foren, dass einige schreiben, sie hätten einen Vertrag bei einem bekannten Verlag bekommen. Wie machen die das? Haben die dann alle Vitamin B? Und was ist mit den Agenturen? Mir wurde gesagt, man soll es zuerst über Agenturen versuchen und erst, wenn man da von allen abgelehnt wird, soll man direkt an die Verlage.

Das ist doch wirklich klasse, lieber Martin. So eine tolle Rückmeldung zu bekommen. Schön, dass Du so etwas immer wieder erlebst. Und ich bin sicher, dass Du es schaffen wirst, an Dein Publikum ranzukommen. Dafür drücke ich Dir ganz fest die Daumen.

Schön, dass Du die Reha hinter Dir lassen kann. Hat sie gut geholfen? Geht es Dir denn wieder gut?

Das mache ich auf jeden Fall. Ich drück mir die Daumen wund für Dich. :whistle:

Das klingt gut und macht mir Mut. Ja, das weiß ich und ich hoffe, der Moment kommt bei mir bald. Vielen Dank!

Das ist eine schöne Idee und da bin ich dabei. :)

Ganz liebe Grüße,

Silvi
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Liebesszene Kamin 01 Dez 2018 20:25 #6881

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Hallo Silvia,

wie du sagst: Geschmäcker sind verschieden und so verschieden die Persönlichkeiten, die hier vertreten sind, so unterschiedlich die Art, wie wir schreiben. Das ist einer der Punkte, die ich an diesem Forum so toll finde. Ich glaube, kaum einer hier schreibt wie der andere und jeder hat einen anderen Blickwinkel, andere Ansprüche an einen Text. Deswegen sind auch die Rückmeldungen, die man bekommt, teilweise völlig unterschiedlich.

Ich für meinen Teil bin ein recht pragmatischer Mensch, der, als Gott - oder wer auch immer - die Romantik und den Blick fürs Detail verteilt hat, einen Tarnmantel getragen hat. Dabei kommt dann raus, dass meine Agentin bei meinem letzten Manuskript sagte, sie hätte nicht den kleinsten Logikfehler in der Handlung gefunden, aber auch keinen Hinweis darauf, wie mein Prota eigentlich aussieht. Ich habe wohl einfach einen anderen Fokus und ich habe so eine Ahnung, dass man das auch an meiner Art, Texte zu kritisieren, merkt. :)
Was du davon am Ende für dich rausnimmst, das ist ja ganz dir überlassen und wenn du am Ende sagst: Alles Unsinn, was die redet, ist das auch völlig okay.

Was seine Größe angeht – nee, sie hat natürlich nicht nachgemessen, aber da sie sich schon eine Zeitlang kennen, hat er es ihr erzählt (ich stelle das nie in Frage, wenn ein Autor eine Größenangabe schreibt.)

Hier möchte ich nochmal einhaken. Dir als Autorin glaube ich alles, sofort und auf der Stelle. Hier aber sagt 'mir' das ja deine Prota und, um ehrlich zu sein, in dem Moment war mein einziger Gedanke: Woher weiß sie das so genau? Ja, klar, du weißt es, aber du erzählst da ja grad nicht. Gott, vielleicht hätte ich keinen Glühwein trinken sollen, aber verstehst du, wie ich das meine? Wenn er ihr das vorher in einem Roman mal gesagt hat, ist es auch klar. Nur habe ich halt jetzt nur diese Szene gelesen. Da hätte es schon gereicht, wenn du geschrieben hättest 'etwa einsneunzig'.

@Martin
Schön, dass deine Reha bald hinter dir liegt und du endlich wieder nach Hause kannst. Ich drücke dir alle Daumen, dass du mit deiner Verlagssuche Erfolg hast!

Liebe Grüße
Kerstin
Letzte Änderung: 01 Dez 2018 20:26 von Dornpunzel.
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Liebesszene Kamin 02 Dez 2018 11:25 #6882

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Liebe Kerstin,

da kann ich nur aus vollstem Herzen zustimmen. Jeder ist anders und dass ist gut so. :)

Das mit der Optik ist ein interessantes Thema. Gerade in dem Schreibworkshop, an dem ich teilnehme, gab es von anderen Autoren einige Texte, in denen die Protas optisch gar nicht beschrieben wurden. Klar habe ich als Leserin genug Phantasie, um mir dann selbst ein Bild im Kopf zu machen, aber ich persönlich bevorzuge es, die Protas auch aus der Sicht des Autors zu sehen. Ist Geschmackssache. Ja, das merkt man auf jeden Fall, liebe Kerstin. :silly:

Da hast Du Recht.

Und wegen dem Größenthema werden wir uns wohl nicht einig werden und das liegt bestimmt nicht am Glühwein. :) :) :) Ich verstehe auf jeden Fall, was Du meinst, gleichzeitig erwarte ich aber von meinem Leser, dass er mir und somit auch meiner Prota vertraut. Wenn sie sagt, er ist eins neunzig groß, dann ist er das. Punkt.

Vielen Dank für Dein Feedback und einen schönen ersten Adventssonntag. Ich hoffe, bei Dir ist es nicht so verregnet, wie hier in Freiburg.

Ganz liebe Grüße,

Sylvia
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Liebesszene Kamin 02 Dez 2018 13:10 #6885

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Liebe Sylvia,

hier schüttet es wie aus Eimern, da beglückwünsche ich mich, dass ich so schlau war, zu Hause zu bleiben und meinen Mann mit zum Fußball zu schicken. :whistle:

Diese Aussagen hier:

die Protas auch aus der Sicht des Autors zu sehen

dass er mir und somit auch meiner Prota vertraut

finde ich interessant. Jetzt mal ganz unabhängig von der Größe, sondern grundsätzlich. Vielleicht ist das jetzt in diesem Thread auch fehl am Platz, aber ich denke da jetzt schon einige Zeit drüber nach. Das hört sich jetzt so an, wie gesagt, ich nehme es nur so wahr, mag ganz anders gemeint sein, wie Prota=Autor. Läuft man da nicht Gefahr, den Prota allwissend zu machen? Was wieder Spannung nimmt, weil es eine Entwicklung hemmt oder überspringt?
Ich habe gerade einen Beitrag von Martin gelesen, in dem er auf die Beziehung zwischen Leser und Autor anspricht. Deswegen kommt mir da der Gedanke, ob so etwas nicht die Beziehung zwischen Leser und Prota negativ beeinflussen könnte, wenn der Prota praktisch 'über' dem Leser steht, der Fakten nur hinzunehmen hat.

Wie gesagt, das ist jetzt nicht speziell an dich gerichtet oder auf diese eine Textstelle gemünzt (da ist es ja nur eine Kleinigkeit), mir geht es um die Sache im Ganzen. :)

Liebe Grüße
Kerstin
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Liebesszene Kamin 02 Dez 2018 13:30 #6886

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Liebe Kerstin,
schade, dass es bei Euch auch so schüttet. Das war dann wirklich schlau. Ich gehe gleich noch mit der Familie Kaffee trinken, werde aber zum Glück mit dem Auto abgeholt. :)

Das regt in der Tat zum Nachdenken an. Und natürlich darf/ kann/ soll der Leser Dinge hinterfragen, was die/ den Prota angeht, wie z.B. warum tut er/ sie, was er/ sie tut? Warum handelt er gerade so? Was ist ihm wiederfahren? Warum hat er gewisse Gefühle? Das mache ich selbst auch beim Lesen. Ich stelle mir oft Fragen, was die Handlungsweise/ Gefühle/ Verhalten angeht, aber solche Kleinigkeiten wie Größe/ Gewicht etc, da erwarte ich schon ein gewisses Vertrauen und umgekehrt stelle ich solche Fakten beim Lesen auch nicht in Frage. Vielleicht bringe ich das gerade auch falsch rüber, keine Ahnung. :kopfkratz:

Beziehst Du Dein Nachdenken auch auf die Optikgeschichten? Das würde mich jetzt interessieren.

Ganz liebe Grüße,

Silvi
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Liebesszene Kamin 02 Dez 2018 14:58 #6888

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aber solche Kleinigkeiten wie Größe/ Gewicht etc, da erwarte ich schon ein gewisses Vertrauen und umgekehrt stelle ich solche Fakten beim Lesen auch nicht in Frage

Ich würde gar nicht sagen, dass ich das in Frage stelle, denn am Ende, klar, der Autor weiß, wie groß der Prota sein soll und wenn da steht, er ist 1,90m, dann ist das so. Das ist halt das, was ich meinte: Der Autor weiß das. Der Prota aber kann doch nur nach Augenmaß gehen, oder? Also schätzen, dass er etwa einsneunzig ist, oder er ist einen Kopf größer als sie mit ihren 1,65m, sowas in der Richtung. Deswegen meine überspitzte Anmerkung, ob sie nachgemessen hat. :)

Gleiches gilt für das Gewicht. Ein Prota kann vermuten, dass jemand Gewicht X hat, aber das exakte Gewicht? Geht - meiner Meinung nach - nur, wenn es einen Grund gibt, der für mich klarmacht, weshalb er/sie das so genau weiß. Wie gesagt, bei deinem Fall, wenn er es ihr vorher gesagt hat, logisch. Wobei man dann wieder sagen könnte, das muss nicht nochmal erwähnt werden, aber egal.

Alles andere, Augenfarbe, Brille, Haarfarbe, logisch, das sieht der Prota ja und solche sichtbaren Fakten kann man dann so auch an den Leser bringen. Wobei mich mal interessieren würde, warum das für dich als Leser wichtig ist, zu erfahren. Jetzt wirklich aus purem Interesse. Aber vielleicht sollten wir dazu wirklich mal einen eigenen Thread aufmachen. :rotfl:
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Liebesszene Kamin 02 Dez 2018 17:19 #6889

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Hallo liebe Kerstin,

ja, ich verstehe Dich und auch Deinen Gedankengang. :) In meiner Szene lernt sie den Prota ja nicht gerade erst kennen, sondern es gibt bereits eine Vorgeschichte. Daher erwarte ich sozusagen den Vertrauensvorschuss, dass der Leser die Größenangabe glaubt (keinesfalls würde ich jetzt in die Szene reinschreiben: sie hat nicht nachgemessen, er hat es ihr bei einem der vorigen Treffen erzählt :rotfl: Um das wirklich umzuändern und zu schreiben „circa eins neunzig“ oder „hochgewachsen“, müssten 90 von 100 Lesern sich daran anstoßen. :kopfkratz:

Für mich ist das wichtig, weil ich die Phantasie des Autors teilen möchte und mir kein komplett eigenes Bild machen möchte. Das wäre in der Tat eine Idee, das mal bei anderen nachzufragen, wie es bei denen ist. :)

Ich wünsche Dir noch einen gemütlichen Abend und sende liebe Grüße,

Silvi
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