Heute fand ich zufällig einen Link zu einem Artikel, der mich doch etwas stutzig werden ließ. Gestern noch hochgejubelt, heute verdammt. Die E-Book-Verlage incl. Selfpublishing erleben massive Verkaufseinbrüche. Selbst das Totenglöckchen bimmelt schon! Grund: Angeblich wird bei E-Books nur Bücherschrott verlegt von unbedeutenden Autoren/Innen, die Qualität sei derart mieserabel etc. pp.
Irgendwie drängt sich hier der Gedanke auf: Schlagen die großen Verlage samt Agenturen zurück, fürchten sie die Konkurenz wie der Teufel das Weihwasser, oder ist wirklich etwas dran?
Waren es nicht gerade die größeren Verlage, die "ihre" Autoren teilweise derart schlecht behandeln, es nicht einmal für nötig erachten bei einer Absage, diese in wenigen Worten zu begründen, sofern sie das Manuskript überhaupt gelesen haben? Hier geht es doch schon lange nicht mehr um Qualität, sondern um Gier und Geld. Selbst das Lektorat soll sich auf das allernotwendigste beschränken, da die Verlage angeblich überfordert seien und ein völlig fehlerfreies Manuskript erwarten. Überforderung, ok, warum dann nicht mehr Konkurenz? Dann könnten sich die ursprünglichen Verlage wieder ihrer Aufgabe widmen.
Sind es nicht gerade diese tollen Verlage die jeden Schrott verlegen, sofern sich nur eine bekannte Persönlichkeit dahinter verbirgt? Hier Beispiele anzuführen erspare ich mir.
Natürlich frage ich mich häufig wenn ich durch Hugendubel oder sonstige Buchläden streife, wer soll das alles lesen? Die Konsequenz wäre den Griffel aus der Hand zu legen. Ich denke darüber nach.

Liebe Grüße
Linda

Hey Linda,

es gibt immer mal solche mal solche Expertisen und das, was wir in sämtlichen Medien lesen, sind selten Informationen, sondern meisten Ergebnisse lobbyistischer Aktivitäten. Ist für mich absolut kein Maßstab.

Allerdings ist in den USA die Buchflucht, also hin zum eBook, rückläufig. Da Europa immer etwas nachhinkt, wird es hierzulanden noch etwas dauern.

Aber ... Fakt ist, dass pro Jahr rund 100.000 Neuerscheinungen um die Lesergunst buhlen. Dass das Angebot größer ist als die Nachfrage. Dass durch eBooks auch ältere Auflagen erhältich sind (die beim Printbuch schleunigst verramscht werden, um neuen Platz zu machen. Und dass schlielich Hinz und Kunz self-publizieren können. Möchte nicht wissen, wieviele Hunderttausend Bücher so verfügbar sind. Und dummerweise sind nicht, wie doch bei der Technik oft, die neueren mehr Wert. Also kann unter den vielleicht ein oder zwei Millionen verfügbaren Büchern von A bis Z was Gutes dabei sein.

Grund für Schreib-Depressionen? Glaube ich nicht. Denn Bedürfnisse sind gerade heute stark im Wandel begriffen. Wenn es gelingt, den kommenden Bedürfnissen in die Arme zu arbeiten, dann hat man nach wie vor beste Chancen. Dem Mutigen gehört bekanntlich die Welt.

Viele Grüße
Martin

Hallo Linda,

den Griffel aus der Hand legen ist gar nicht so einfach.
Bei mir waren es einfach zu viele Ideen, die ich niederschreiben wollte und: Hand auf Herz, macht es nicht einfach auch Spaß zu schreiben, sich in dieser Kunst weiter zu entwickeln und mit jeder konstruktiven Kritik besser zu werden?

Gib also nicht auf, schreibe!

Gruß
Wic

Lieber Wic,

dieser Artikel ist nicht auf meinen Mist gewachsen! Ich habe ihn hier eingestellt und wollte auf die augenblicklich geführten Diskussionen (auch bei den 42ern) darauf hinweisen.
Ich lasse mich davon nicht beirren, schon gar nicht vom Schreiben abhalten. Trotzdem herzlichen Dank für deine motivierenden Zeilen.

Gruß Linda