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THEMA: 29 Tipps zu Lesungen

29 Tipps zu Lesungen 20 Apr 2014 11:29 #493

  • Samanter
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Hallo Linda!

Ich habe einmal versuchsweise eine Szene gelesen und mich dabei aufgenommen. Seit dem bin ich mir nicht mehr so sicher, ob Lesungen eine gute Idee sind. Es war grauenvoll. Wie Martin schon sagte, schlechtes Lesen kann jeden noch so guten Text schreddern. Das war nicht mehr mein Text, nicht mehr meine Geschichte, nicht mehr das was ich beim Schreiben gefühlt und gesehen habe. Deshalb glaube ich, ein gewisses Maß an schauspielerischen Talent mit angemessener Mimik und Gestik, exakte Aussprache und die richtige Geschwindigkeit bzw. deren Wechsel an richtiger Stelle sind unabdingbar. Der Kontakt zu den Zuhörern während des Lesens darf natürlich auch nicht fehlen, könnte aber meiner Meinung nach auch während der Diskussionen nachgeholt werden. Das heißt nicht, dass man am Blatt mit der Nase kleben bleiben kann, aber direkter Augenkontakt unter Austausch von nonverbalen Informationen ist nicht zwingend nötig glaube ich. Dazu gehört schon ein enormes Können, das auch noch hinzukriegen. Schließlich trägt man ja keinen Text auswendig vor und hat somit den Raum sich "körperlich" dem Publikum voll und ganz zu widmen.

Nun ja, ich für mich weiß jetzt zumindest, dass ich wohl noch einiges an Ausdrucksweise, Körperhaltung, Mimik und Gestik lernen muss. Die Verbindungen zwischen Gedanken und Sprachorgan sind bei mir noch nicht einmal annähernd gut genug geölt. Aber ich habe ja auch noch genügend Zeit. Ich hätte nie gedacht, dass ein Autor auch ein guter "Redner" sein muss. In meiner Naivität dachte ich immer, der Text spricht für sich selbst. Weit gefehlt. Deshalb sagt man wohl auch immer, laut gelesene Texte hören sich vollkommen anders an, als wenn man sie nur liest.

Wie lief deine Lesung nun? Hat alles geklappt? Warst du mit den Reaktionen deines Publikums zufrieden?

LG Sam
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29 Tipps zu Lesungen 20 Apr 2014 12:58 #495

  • Martin
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Samanter schrieb:
Es war grauenvoll.

Liebe Sam,

war das dein erstes Mal, dass du sich selbst gesehen/gehört hast?
Ich kenne niemanden, für den das nicht ein mehr oder weniger gelinder Schock war. Viele können sich nicht einmal auf Fotos selbst ausstehen. Mit einer Tonaufnahme oder gar einem Clip kann sich das ins Unsägliche steigern.

Der Schock, wenn man sich erstmals so richtig mit sich selbst konfrontiert sieht, ist einfach etwas Großes. Wir treten aus der Eigenwahrnehmung in die neue Dimension der Fremdwahrnehmung. Und weil wir generell dazu neigen, das an anderen zu verurteilen, was wir selbst in sattem Maß slbst haben und leben, fällt diese erste Gegenüberstellung meist katastrophal aus. Sie ist aber auch zugleich der erste Schritt auf einem Weg zu einer neuen Freundschaft. Der Freundschaft zu sich selbst.

Also lass dir keine grauen Haare wachsen, es ist ein spannender und unglaublich lohnender Weg, auf den du jetzt getreten bist, an dessen Ende das vielleicht Wichtigste wartet: Sich selbst zu mögen.

Herzliche Grüße und danke für deinen Beitrag, der so gut zu dem Thema passt, dessen Inhalt gern mit bunten Eiern und schokoladigen Hasen kaschiert wird ;-)

Martin
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29 Tipps zu Lesungen 20 Apr 2014 16:44 #496

  • Linda
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Ein herzliches Hallo und frohe Ostern.

Zuerst zur Frage von Ernstbay: Ich habe hier ganz in der Nähe in einem Hotel auf Deutsch gelesen. Mein Spanisch reicht nicht aus, um auf Spanisch zu schreiben. Das Hotel ist international ausgerichtet und unter vielen Nationen gibt es natürlich auch reichlich deutsche Gäste. Geplant war für eine kleine private Gruppe zu lesen und wer von den Gästen Lust verspürte, konnte gerne zuhören und tat es auch!

Nachdem ich wie du Sam meinen Text gefühlte hunderttausend Mal gelesen und auf Diktiergerät und Video aufgezeichnet hatte und entsetzt über meine Stimme gewesen war, hatte ich meinen Mann gebeten sich das Geleiere anzuhören und mich zu korrigieren in Bezug auf Lautstärke, Aussprache etc. Irgendwann wurde das Ergebnis erträglich und zumutbar.

Vielleicht hat ein Buch, das Geschenk einer Freundin, über mehr 'Selbstvertrauen' geholfen. Darin habe ich am Nachmittag noch etwas geblättert. Sozusagen als kleinen Hoffnungsschimmer!

Abends war ich ruhig und zuversichtlich, denn ich habe beschlossen, einführend ohne Manuskript etwas über die Geschichte des Landes und über die Religion zu erzählen. Sehr schnell habe ich bemerkt, dass es die richtige Entscheidung war. Nach dieser Einführung war das Eis gebrochen und der erste Kontakt zu den Zuhörern "geknüpft". Sie wollten mehr hören. Dann habe ich begonnen zu lesen. Ich habe mir Mühe gegeben nicht verkraft zu wirken, einfach natürlich zu sein. Als ich meinen geplanten Text beendet hatte, baten die Zuhörer um mehr. Glücklicherweise habe ich weitere Abschnitte dabei gehabt.

Zufrieden bin ich gegen 24.30 Uhr nach Hause gegangen. Gerne würde ich Sprechunterricht nehmen, aber das ist hier nicht so einfach wie vielleicht in München oder einer anderen größeren Stadt. Natürlich auch eine Preisfrage. Und selbst der beste Lehrer kann aus einer evtl. Quäkstimme keine Traumstimme hervorzaubern.

Dank Martins Link habe ich noch gelesen, dass Ingwer bei evtl. Versagen der Stimme helfen soll. Ich habe ihn nicht gebraucht, trotz eines Fussballspieles im Nebenraum!

Liebe Grüße
Linda
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29 Tipps zu Lesungen 21 Apr 2014 19:59 #498

  • Samanter
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Martin - Danke für deine lieben Osternaschereien. Mein Hüftgold wird es dir danken, wobei ich in den letzten Monaten tatsächlich sogar froh über etwas mehr davon war. Inzwischen hat sich das aber wieder normalisiert. Was die grauen Haare angeht, brauche ich wohl nicht weiter darauf eingehen. Die lassen sich leider nicht mehr wegzaubern.
Du hast absolut Recht. Sich selbst "anzuhören", zu "hören" und sich selbst zu "sehen" ist eine harte Schule. Ehrlich gesagt finde ich es sogar ein stetig wachsende Aufgabe im gleichen Maß und Tempo wie man sich eben verändert. Aber, dass ich mich selbst anders sehe als andere war mir nicht neu. Du kannst dir sicher denken, wo ich das gelernt habe. Mein Schock hatte auch gar nicht so sehr viel mit meiner Wirkung zu tun, als mehr mit meiner Aussprache. Zum Glück habe ich eine ganz passable Stimme, kann aber nicht damit umgehen. Irgendwie wollen die Nerven in meiner Zunge nicht so wie ich will. Das lässt sich sicher trainieren, aber wie?

Linda - Danke für deinen genauen Einblick und natürlich auch für deine lieben Ostergrüße die ich auch gleich, wenn auch etwas verspätet, zurückgeben möchte.
Das Problem mit dem Versagen der Stimme kenne ich leider nur zu gut. Ich hatte einmal eine OP seit der meine Stimmbänder leider nicht mehr so belastbar sind. Allerdings bezweifle ich, dass etwas scharfes wie Ingwer da helfen kann. Schärfe verschlimmert nach meiner Erfahrung das Problem, jedenfalls bei mir. Vielleicht sollte ich Milch trinken. Aber dann habe ich das Problem mit der übermäßigen Speichelbildung. Da werde ich wohl noch etwas experimentieren müssen. Wie ich oben schon sagte habe ich zumindest mit dem Klang meiner Stimme keine Probleme. Wenigstens etwas.
Vor der Lesung über etwas Hintergrund zu erzählen finde ich eine sehr gute Idee. Leider wüsste ich nicht, wie dieses Hintergrundwissen bei einem Erotikroman aussehen könnte. Ich könnte natürlich etwas zum Ort des Geschehens und dessen Geschichte (sie spielt in Berlin zwischen Ost und West) erzählen. Aber interessiert das jemanden der zu einer Lesung eines Erotikromans kommt? Ich könnte auch etwas über SM erzählen. Vorurteile, Varianten, Myten, Geschichte der Szene u. ä. böten sich da an. Aber dann, finde ich, wirkt das Ganze wieder zu schulmeisterhaft. Also bleibt mir nur eine Einführung in die Geschichte des Romans nach der dann die gelesenen Szenen eingeflochten sind. Vielleicht könnte man auch ein paar prägnante Fragen einwerfen wie beispielsweise: "Hat jemand schon einmal SM-Erfahrungen gemacht?" oder "Weiß jemand was BDSM heißt und, dass es genau genommen BDDSSM heißt?" oder auch "Wo, glauben sie ist die Grenze zwischen SM- und Blümchensex?" Mit solchen Fragen könnte man sehr schnell zu Diskussionen animieren bei der man auch zu aufklärenden Fragen kommen kann ohne schulmeisterhaft rüber zu kommen. Glaubst du nicht? Mir ist zwar auch wichtig aufzuklären und Vorurteile zu widerlegen, aber ich möchte mich niemanden aufdrängen. Außerdem möchte ich nicht, dass neben der Aufklärung die Geschichte des Romans untergeht.

LG Sam
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29 Tipps zu Lesungen 22 Apr 2014 12:27 #500

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Zuerst - da smit den Fragen, gleich ob nun Sado Maso oder oder ist immer eine gute Idee, Lösung und Auflösung.
Und dann: Ihr macht Euch wirklich sehr sehr sehr viel Gedanken, es nützt aber nur - zu lesen.
Immer wieder, bis man seinen Weg gefunden hat.
Richtig ist natürlich, dass viele Sprechunterricht/Gesangsunterricht nehmen: der kleine Hey ist zu empfehlen - immer noch. Es nützen auch Atemübungen, ganz einfache (als ich vor gefühlten 100 Jahren mit Lesungen begann, las ich eine halbe Seite ohne Luft zu holen, hustete, verschluckte mich und war sozusagen nach 2 Minuten fix und alle), also Atemübungen, kleine Sprechübungen, kleine einfache Lieder.
Und viele Autorinnen also die innen müssen ihre Stimme etwas herunterholen und nicht quietschen.
Ja, und klar, ein Plan B können Fragen sein, ein Plan C kann sein, sorry aberich muss einfach mal auf die Toilette. Aber meist braucht es das alles ja nicht. Und nicht zu viel zu Hause üben, sondern hinaus gehen.
Weiterhin alles Gute
Jay
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29 Tipps zu Lesungen 22 Apr 2014 13:49 #501

  • Linda
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Liebe Jay,

danke für diesen Beitrag. Die Idee mit den Atemübungen ist sehr hilfreich. Ich glaube, das ist ganz besonders wichtig und ich habe es bei meinen Vorbereitung fleißig geübt und war erstaunt, wie gut ich alles geschafft habe. Aus beruflichen Gründen brauchte ich schon eine etwas lautere Stimme und glücklicherweise ist sie nicht so piepsig.

@Samater: Zusätzlich zu Jays Ratschlägen könnte ich mir noch vorstellen, dass die Zuhörer vielleicht interessieren könnte, was deine Motivation war diesen Erotikroman zu schreiben. Das fände ich persönlich interessanter als Frage und Antwort, denn dieses könnte vielleicht aus dem Ruder laufen, so ungefähr wie bei den Elternabenden in der Schule.

Also nur Mut,
liebe Grüße
Linda
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29 Tipps zu Lesungen 23 Apr 2014 10:49 #513

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Danke, Jay, für deine Tips. Also werde ich so schnell wie möglich meinen Roman abschließen und versuchen mich auf der Bühne auszuprobieren. Nein, so einfach ist es natürlich nicht. Da brauche ich erst noch etwas Selbstvertrauen, was ich nur durch Training erreichen kann. Ein guter Weg glaube ich wäre, mit Lesungen im Freundeskreis oder auch in der Familie zu beginnen. Voerst werde ich mir aber erst einmal etwas Sprachübungen, Atemübungen u. s. w. anlesen und versuchen anzuwenden. Da gibt es sicher auch im Internet einiges zu zu finden. Was genau ist "der kleine Hey"? Habe ich noch nie gehört.

Linda, das mit der Motivation ... Das wäre natürlich die "sauberste" Lösung zum Einstieg in eine Lesung. Aber warte - Wie könnte ich das formulieren? "Mich störte an den Erotikromanen immer, dass der Protagonist immer ein superreicher, schicksalsgeplagter Supermann war. Das erschien mir immer, als wenn "normale" Menschen zu so einer Art Sexleben nicht genug Geld, Intelligenz und Schicksalerfahrung haben. Ich weiß aber, dass das nicht stimmt, weil ich weiß, dass in jedem, auch in weiter unten in der Sozialkette lebende Menschen, ein kleiner Sadist oder Masochist innewohnt. Und ich weiß, dass ein sexuell dominanter Mensch nicht automatisch ein psychologischer Sardist ist und ein sexuell submissiver nicht automatisch unter krankhaft geringem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein leidet. Ganz im Gegenteil ein Dom muss ganz besonders einfühlsam und aufmerksam sein, um seine Sub nicht ungewollt zu verletzen oder die Kontrolle zu verlieren. Und eine Sub muss über ein starkes Selbstbewusstsein verfügen, um ihrem Dom und sich selbst überhaupt weit genug vertrauen zu können."
Ups, jetzt habe ich zuviel gesagt. Wie lange würde es dauern bis man mich fragt: "Ja? Woher wissen sie das denn?" Mit hochrotem Kopf würde ich wahrscheinlich antworten: "Naja, ich habe recherchiert."
"Recherchiert? Wie? Wo? Mit wem?" ...

Ich muss mir da noch eine "glattere" Lösung einfallen lassen. Oder eben einfach frecher werden. Weiß noch nicht.

LG Sam
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29 Tipps zu Lesungen 23 Apr 2014 13:28 #516

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Ja, genauso stelle ich mir dann die Fragen vor! Woher wissen sie das, und wie können Sie ..... Und schwuppts hätten sich die Zuhörer untereinander in eine heftige Diskussion verstrickt. :(
Und Sex hat nichts mit oberen oder unteren Schichten (eigentlich mag ich diese Bezeichnung nicht!), reichen oder armen Menschen zu tun. Aber ich bin hier nicht der Experte.
Deshalb meine Empfehlung mit der Motivation für diesen Roman zu beginnen. Oder du stellst dich vor und beginnst zu lesen, geht doch auch.

Vielleicht hat Jay noch ein paar Ratschläge? Wir dürfen uns wirklich glücklich schätzen, dass wir eine so erfahrene Schriftstellerin in unserem Forum haben. Danke dafür Jay.

Liebe Grüße
Linda
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29 Tipps zu Lesungen 23 Apr 2014 22:07 #536

  • Samanter
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Danke Linda, für deine aufmunternden Worte. Über die Einführung mit meinen Motivationen muss ich noch etwas brüten. Die Idee gefällt mir ansich sehr gut. Ich muss nur die oben genannten Fragen vermeiden.
Ja, für Jay können wir wirklich dankbar sein. Sie ist für uns ein unerschöpflicher Quell schriftstellerischer Weisheit. Das war jetzt nicht ironisch gemeint, sondern todernst. Leider gibt es in unserer Branche nicht viele Profis die ihre Erfahrungen gern teilen. Aber das habe ich glaube ich schon irgendwo erwähnt. In diesem Sinne, danke Jay und dir vielen Dank Linda für den Hinweis Jay auch einmal ein paar anerkennende Worte zukommen zu lassen.

Ich hoffe nur, dass du Jay dich nicht manchmal etwas arg gerupft fühlst. Ich weiß, dass es bisweilen äußerst anstrengend sein kann die vielen Fragen zu beantworten. Deshalb schätze ich deine Hilfe und deine unendliche Geduld sehr.

LG Sam
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29 Tipps zu Lesungen 24 Apr 2014 09:33 #540

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Hallo -
es ist nicht so kompliziert.
Du denkst Dir so viele Sachen aus, das sind schon wieder Geschichten für sich. Über Sozialketten und sonst was alles. Es gibt genügend literarische Klassiker in dem Bereich also -
Nein, keine Lesungen in der Familie und vor Freunden, das hat eben den Effekt, dass dann an Verlage geschrieben wird, meine beste Freundin und mein Onkel waren ganz begeistert von meinem Manuskript, und genau da ist alles schon zu Ende. Hinaus aus der Stube, allenfalls mal ein Test vor Kollegen/Kolleginnen.
Der kleine Hey ist ein schmales Buch Die Kunst des Sprechens, einmal Google ... mit ihm lernen bis heute Schauspieler und Sängerinnen.
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29 Tipps zu Lesungen 24 Apr 2014 09:44 #541

  • Jay
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Liebe Alle,

danke für die netten/freundlichen Worte
und nochmals die Idee: Nicht sich zu viele Gedanken machen, sondern anfangen. Sich nicht immer noch mehr Probleme ausdenken.
Über die Vorbereitungen wurde ja alles schon gesagt:
Klar den Veranstalter fragen, was Sache ist. Tisch/Stehpult, Lampe, passender!!!! Stuhl. Nicht aus dem Knick herauslesen, dann lieber Stehpult. Als Lampe keine Deckenbeleuchtung.

Kein sprudelndes Sprudelwasser trinken, keine Milch.
Zweinmal 30 Minuten vorbereiten plus Alternativen plus Fragen plus drei Sätze zu sich oder eine kleine Story. Wer in verschiedenen Genres schreibt, nimmt dann noch 5 Minuten etwas dazu: Gedicht/Glosse ....

Den Veranstalter/in hindern sich ausufernd zu äußern über den Ort, das Ereignis, die Autorin, möglichst selbst direkt in die Manege springen und den hut ziehen, Freude äußern. Sagen: ich stelle mich vor mit dieser Kurzgeschichte und dann - (als Beispiel)

Die Uhr hinlegen und selbst nicht ausufern. Auf keinen Fall.

Eine Seite/Normseite sind 2 Minuten Lesezeit oder etwas weniger, alles lässt sich also berechnen.

Bei allergrößter Luftnot, Satz zu Ende und sagen: Da fällt mir ein, das wollte ich Sie!!! fragen ... und sich währenddessen beruhigen. Lächeln.

Einen schönen Tag

Jay
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29 Tipps zu Lesungen 24 Apr 2014 10:28 #543

  • Samanter
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Danke Jay! Kurz und knapp zusammengefasst und leicht verständlich. Eine Frage habe ich aber zum Abschluss noch. Was machst du gegen das Lampenfieber? Ich habe in meiner frühen Jugend schon öfter Referate vor vielen Menschen gehalten. Vor lauter Lampenfiber zitterte meine Stimme und meine Atmung machte jede ruhige Sprechweise unmöglich. Wie kann man das umgehen?

LG Sam
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29 Tipps zu Lesungen 24 Apr 2014 11:45 #548

  • Martin
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Liebe Lesungs-Bedenkliche ;-)

vor Urzeiten bekam ich einmal den Satz mit ›Was man bedenkt, das wird bedenklich‹. Ich bin kein Fan von Binsenweisheiten. Aber unser Kopf kann uns das Leben ganz schön versalzen.

Ob spannend oder lehrreich, ob gruselig oder beflügelnd - es sind immer die Erlebnisse, die das Leben ausmachen, nicht die Erdenknisse. Letztere drehen sich meistens um das Schlimme, was sein könnte. Wenn es sein sollte, dann kommt es eh; allerdings mit Attributen, die man wieder nicht hätte erdenken können: Eine Anekdote, die man später erzählen kann, neue Bekannte und im schlechtesten Fall die Kenntnis, woran man noch arbeiten sollte. Aber das geht nur mit Probieren.

Zum Lampenfieber zwei Vorschläge: 1. Dem Publikum zu Beginn sagen, dass man schreckliches Lampenfieber hat - Schwächen eingestehen bringt Sympathie. 2. Einen Zettel nehmen, ›Lampenfieber‹ draufschreiben, ihn ganz kurz vor der Lesung zur Hand nehmen mit diesem kleinen Ritual: ansehen, zu ihm sagen »Liebes Lampenfieber! Ich weiß, dass du ein Teil von mir bist. Da ich aber sicher bin, dass du mir nur nützen und nicht schaden willst, kommt du jetzt während der nächsten Stunde beiseite. Danach hole ich dich wieder heraus.« Damit knüllst du den Zettel zusammen, steckst ihn in die Hosentasche, gehst raus und beginnst.

Jetzt haben wir wirklich eine große Menge an guten Ideen zum Thema.

Ab jetzt bin ich neugierig auf Erfahrungen :-)

Glück auf und viele Grüße
Martin
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29 Tipps zu Lesungen 24 Apr 2014 13:48 #553

  • Linda
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Nochmal ein herzlichen Dankeschön an Jay und Martin.

Ich denke, jetzt gibt es nur noch einen guten Roman oder eine gute Geschichte abzuliefern.

Ganz liebe Grüße
Linda
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29 Tipps zu Lesungen 27 Apr 2014 13:06 #596

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Danke euch, Linda, Jay und Martin.

Martin, ob das mit dem "Freund Lampenfieber" klappt? Na ich werde es erfahren. Das mit den Erlebnissen/Erdenknissen leuchtet mir ein. Ich denke zu viel, will zu viel im vorhinein absichern. Das geht natürlich nicht. Muss ich aber trotzdem erst wieder lernen.

Linda, gute Geschichte fertig schreiben. Das werde ich hoffentlich bald in Angriff nehmen. Ich hoffe ihr könnt mir auch dabei dann in der Werkstatt helfen. Zur Zeit muss ich aber erst einmal mein privates Chaos richten. Wird aber hoffentlich nicht mehr all zu lange dauern.

Jay, du hast Recht. Vor lauter Angst etwas falsch zu machen (im Grunde die Angst vor dem Versagen) denke ich mir immer mehr Horrorszenarien aus. Das muss ich ändern. Gut vorbereiten und dann Augen zu und durch. Alles andere ergibt sich schon. Ich werde versuchen, das im Hinterkopf zu behalten.

Danke noch einmal an euch alle.

LG Sam
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