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THEMA: Auf dem Weg

Auf dem Weg 06 Mai 2016 11:00 #4402

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Ich bin auf dem Weg zum Schreiben - genau genommen seit vielen Jahrzehnten -
habe aber nie etwas veröffentlicht. Gut, mit ein paar Ausnahmen in sogenannten
"Social Communities".Immer aus oder für einen bestimmten Anlass, zumeist nur
für mich oder den Empfänger -
weil das einfach "raus muss".

Schreiben ist für mich ein manuelles Bedürfnis - andere reden. Bei mir sprechen,
seitdem es privat verfügbare Computer gibt, die Finger. Zuvor war es schön- mit
dem Füller - nur "doof" zu korrigieren und Lesen der Texte war dann später selbst
für mich manchmal schwer. Was im Rausch des Schreibens so flott locker formuliert
völlig klar war, gab nach vierzehn Tagen den Reiz des Rätsels, was ich da eigentlich
geschrieben hatte - bzw. hätte haben wollen - weil es nicht da stand.

Mein Problem ist - die Idee im Kopf, der Rausch des Schreibens in und mit der Idee,
die Idee noch weiter mit neuer Idee zu ergänzen, lässt mir ab Seite 20 keine Möglichkeit
mehr, den zwischenzeitlich entstandenen Gordischen Knoten des Textes konsequent zu der
im Kopf stehenden Struktur auflösen.

Das Aufdröseln des Geschriebenen in Textteile funktioniert noch, daraus dann den
Text umstellen geht auch - nur ist dann plötzlich dieser Druck des Erzählen-Wollens
vor lauter Tun weg - zwar nicht die Idee
- aber wäre das Textbasteln da nicht, würde die nächste Idee, die bei der Beschäftigung mit dem
Text da aufkommt hingeschrieben werden, ohne in der bisherigen Struktur gleich
unter zu gehen - separierbar werden - so wie früher auf einer Karteikarte (aber ohne da
groß eine extra nehmen zu müssen) das wäre toll. Weil mir kurze Stichworte im
Schreibdruck nicht reichen. Text streichen ist weniger mein Problem, wenn er erstmal da ist.
Ein kurzes Statement stattdessen ist für mich wie ein leeres weißes Blatt - ein Killer,
kein Impuls mehr.

So -genug. Freu mich auf den Umgang mit dem Flickenteppich - und Euch.
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Auf dem Weg 06 Mai 2016 11:11 #4403

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Herzlich willkommen hier, Aulan, - Eine Frage hätte ich allerdings: Männlein oder Weiblein?
Liebe Grüße

Sheila
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Auf dem Weg 06 Mai 2016 11:17 #4404

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Sheila schrieb:
Herzlich willkommen hier, Aulan, - Eine Frage hätte ich allerdings: Männlein oder Weiblein?

Ist das denn wichtig?

Falls ja - kein -lein mehr, eher alter Sack.
Besser so?
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Auf dem Weg 06 Mai 2016 11:38 #4405

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Hallo Auhan,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann spürst du den Drang, Geschichtenteile niederzuschreiben, was du auch tust und blickst bald darauf staunend, was da entstanden ist? Wobei die Entzifferung früher, beim Handschriftlichen, schwierig war? Und dir genügen nicht kleine Häppchen, sondern jeder Textteil hat schon eine gewisse Größe. Stimmt das so in etwa? Wie umfassend ist dann die Ide im Kopf? So wie ein Scheinwerfer in eine Ecke des Gartens oder der ganze Garten im Blick? Habe ich es richtig verstanden, dass du nach einer Möglichkeit zum Strukturieren suchst?

Viele Fragen, aber vielleicht magst du ja die eine oder andere beantworten :-)

Herzliche Grüße
Martin
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Auf dem Weg 06 Mai 2016 12:03 #4406

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Hallo Martin,

mehr als Geschichtenteile. Da die bereits in Menge bereits im Kopf stehen, wie bei Anderen Flausen, schaue ich dann auch nicht staunend drauf. Denn ganze Kapitel sind in schlaflosen Nächten hin- und herformuliert, bessere Bilder, andere Erzählstränge - Manchmal aber auch quält mich ein einzelner Satz, ein einziges Wort durch die Nacht, das/der immer wieder aufblitzt, an dem ich hake, nicht weiterkomme. und ich verwende Dein Bild vom Gartenin meinem Kopf:

Die Idee im Kopf ist eine runde Geschichte - ein einfacher Plot - Ein Ereignis auf einer Plantage -
Die Hazienda, auf der ich die Teile (aber nicht alle) bereits identifizieren - beschreiben kann. Da ist der Weg zum Haus, der Vorplatz, das Gebäude, der Garten, das Gatter - und wie der Blick so schweift, erkenne ich die anderen Teile - oder auch Teile wie die Fenster des Gebäudes genauer, reizen mich die Vorsprünge der Dachkonstruktion, die verwendeten Ziegel, das Mauerwerk und seine Risse.
Die Teile möchte ich nun aber verschieben, weil der Weg zwar logisch ist, aber einer Spannung entsagt, weil banal. Der weg kann interessant sein, weil da eine Kröte seltener Art gerade der Idee im Wege steht bzw. sitzt, einfach darüber weg zu fahren. Also muss die Kröte erzählen - da reicht mir nicht nur das Stichwort Sumpfeulenkröte für die Geschichte-
und dann kann ich bei der Umstrukturierung den Gartenzaun, das Gatter und seine Geschichte und den gleichen Herkunfts-Wald wie den die Dachbalken und ich könnte die Geschichte weiter und weiter treiben, doch
- - - wo war ich gerade,
- - wo wollte ich hin -
- Ereignis -
Könnte ich die Geschichte "im Fluss" schrieben hätte ich keine Probleme, die Bausteine wie es in den Sinn kommt wieder und wieder so lange zu verschieben, neue dazu zu finden, die insgesamt die Hazienda und das Hauptereignis zu erzählen. Weil die bereits durch Satzzeichen und anderes im Fluss Vorstrukturiertes dann geordnet werden kann -oder wegfallen kann, in Wichtiges und Unwichtiges sortiert werden kann, Fehlendes ergänzt wird - ohne überlegen zu müssen, was wollte ich da eigentlich mit der Sumpfeulenkröte - wie komm ich da bloß drauf...
Würde ich vorab gliedern müssen - wäre nach der Gliederung auch der Saft zur Erzählung eingedampft.

Alle Klarheiten beseitigt?
Letzte Änderung: 06 Mai 2016 12:11 von Auhan.
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Auf dem Weg 06 Mai 2016 12:32 #4407

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Hi Auhan,

Da es sich hierbei mehr um ein patchworktechnisches Thema handelt, fahre ich dazu im Patchwork-Forum fort.

Viele Grüße
Martin
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Auf dem Weg 06 Mai 2016 13:13 #4408

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Auhan schrieb:
Sheila schrieb:
Herzlich willkommen hier, Aulan, - Eine Frage hätte ich allerdings: Männlein oder Weiblein?

Ist das denn wichtig?

Falls ja - kein -lein mehr, eher alter Sack.
Besser so?

Na ja, manchmal erleichtert es das Anreden ... :rotfl:
Liebe Grüße

Sheila
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Auf dem Weg 06 Mai 2016 16:40 #4409

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:) Hallo Sheila,

entschuldige bitte, wenn meine vorige Antwort auf Deine nette Gender-Frage vielleicht etwas schroff rüber kam -
nachdem ich als Neuer etwas im Forum gestöbert habe, verstehe ich Deine Frage besser - Du bist gerade in der Falle der "genderization" gelandet - ein Mann wird anders als eine Frau sehen, erleben, urteilen und reagieren.

Leider haben wir gottseidank nicht mehr so starke Rollenklischees wie früher - aber wir haben dennoch unterschiedliche Sozialisierungen zwischen Jungs und Mädelz, die in Folge der Endsechziger so vermixt wurden, dass es nur noch wenige Fixpunkte gibt. Andererseits ändern sich die Urprogramme nicht so schnell.

Alles ist m.E. neben der biologischen Vorgabe eine Folge von Erziehung und eigenen Reaktion darauf.

So gibt es jede Menge völlig untypischer Handlungen und andererseits treffen Klischeevorstellungen so absolut zu.

Letztere treffen aber zumeist auf Verhalten im Zusammenhang mit biologischen "Urprogrammen" zu, die nicht so einfach weg-geübt werden können.
Da haben persönliche Prägung - Vorlieben Einfluss - seltener treffen hier die Stereotypen, die allgemein kolportiert werden.
Plattes Beispiel: obwohl ich für meine Frau durchaus sehr modebewusst bin - bin ich das für mich selbst nicht. Wenn ich eine schick angezogene Frau sehe, werde ich nie zuerst die Kleidung beurteilen - sondern die Frau als solche (Urprogramm). Aber nicht nach den als typisch erachteteb Kriterien: große Oberweite, blond rote Lippen :dry: - nein - (Prägung:) mich interessiert ein möglichst natürliches Gesicht, schlanke Fesseln und dazu passende Proportionen, nette Stimme - und sonst Natürlichkeit - alles was "Hingucker" ist, mag kurzfristig meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber die blende ich sofort aus, wenn es allein bei "Hingucker" bleibt da wird dann die Kleidung interessanter als der Mensch dahinter (Persönliche interessen).
Wenn man solche "Urprogramm"- "Erlerntes Verhalten" Überlegungen anstellt und dann nicht stur beim Stereotyp bleibt, fällt einem beim Schreiben eine mögliche Reaktion auf - kann man ja auch mit spielen um einen Charakter zu gestalten.
Letzte Änderung: 06 Mai 2016 16:42 von Auhan.
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Auf dem Weg 06 Mai 2016 18:20 #4410

  • Varlin
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Auhan schrieb:
Ich bin auf dem Weg zum Schreiben - genau genommen seit vielen Jahrzehnten -
habe aber nie etwas veröffentlicht. Gut, mit ein paar Ausnahmen in sogenannten
"Social Communities".Immer aus oder für einen bestimmten Anlass, zumeist nur
für mich oder den Empfänger -
weil das einfach "raus muss".

.......

Mein Problem ist - die Idee im Kopf, der Rausch des Schreibens in und mit der Idee,
die Idee noch weiter mit neuer Idee zu ergänzen, lässt mir ab Seite 20 keine Möglichkeit
mehr, den zwischenzeitlich entstandenen Gordischen Knoten des Textes konsequent zu der
im Kopf stehenden Struktur auflösen.

Das Aufdröseln des Geschriebenen in Textteile funktioniert noch, daraus dann den
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vor lauter Tun weg - zwar nicht die Idee
- aber wäre das Textbasteln da nicht, würde die nächste Idee, die bei der Beschäftigung mit dem
Text da aufkommt hingeschrieben werden, ohne in der bisherigen Struktur gleich
unter zu gehen - separierbar werden - so wie früher auf einer Karteikarte (aber ohne da
groß eine extra nehmen zu müssen) das wäre toll. Weil mir kurze Stichworte im
Schreibdruck nicht reichen. Text streichen ist weniger mein Problem, wenn er erstmal da ist.
Ein kurzes Statement stattdessen ist für mich wie ein leeres weißes Blatt - ein Killer,
kein Impuls mehr.

So -genug. Freu mich auf den Umgang mit dem Flickenteppich - und Euch.

Willkommen im Forum Auhan

Hmmm... ganz alles nachvollziehen kann ich nicht. Allerdings geht es vielen Anderen bei meinen Texten und Überlegungen auch so. Patchork mit seinen vielen Funktionen kann möglicherweise helfen, mehr "Struktur" in Texte und Ideen zu bringen. Ich bin gespannt, was Dir Patchwork beim schreiben bringt. Ich selbst bin selbst noch bei der Einarbeitung und hatte schon die ersten Aha-Erlebnisse. :)

Gruss
Walter
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Auf dem Weg 07 Mai 2016 20:59 #4414

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Hallo Auhan,



herzlich willkommen hier im Forum. :)

Brrrrr. Das ist eine Masse Text, die deinem Kopf entspringt und den Leser verwirrt. :kopfkratz: Dein Problem ist deine Konzentration. Du lässt dich durch viel zu viele Sachen von deiner Geschichte abbringen. Wichtig ist eine Idee, ein roter Faden. Den fasst du in Stichworte zusammen. Was ihn nicht betrifft, kannst du guten Gewissens streichen. Das bringt dich in deiner Geschichte voran, alles andere kostet dich Leser, denn sie schalten ab.
Versuch es vielleicht mal mir einem Limit. z.B. Nicht mehr als 50 Worte zu schreiben, oder 10 Sätze (ohne es in Schachtelsätze ausufern zu lassen). Dadurch bist du gezwungen dich kurz zufassen. Kurz und prägnant. Ein Versuch ist es wert. ;)
liebe Grüße

Cora
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Auf dem Weg 08 Mai 2016 00:04 #4416

  • Auhan
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Hallo und Danke Euch für Euer Willkommen!

@ Cora - yep - aber das ist "mein" Unterschied zwischen Schreiben - beruflich - und Schreiben (bisher) "für mich".
Fürs Erstere diszipliniere ich mich (aber zugegeben ab und zu auch erst mal 5.000 Zeichen, die ich dann relativ "easy" auf 500 eindampfe) - doch beim Zweiten genieße ich den Rausch - eines teilweise fast "automatischen" Schreibens.

Und deshalb, ja, bin ich fast neidisch auf die Autoren, die es schaffen aus einem sehr einfachen Plot dann einerseits 70.000 Worte zu stampfen (ein Plot, bei dem mir nach spätestens 6.000 Worten die Worte fehlen)
und ich weiß, denen geht es eigentlich ebenso, aber sie quälen sich 5.000 Wort/Tag bis zum Zieltermin ab -

und die sich via Schneeflocke ein Schema aufgebaut haben, das genau diese Schneeflocke dann tatsächlich Schnee d.h. 15 Bücher auswalzt, Paul an Stelle von Erna, Jürgen an Stelle von xxx -

Da bin ich dann einerseits heilfroh, wenn der Schreib-Rausch kommt - aber Du hast recht - damit macht man kein Buch für Leser.

Ich zwing mich mal i das Korsett des Kreativ-Tools als Struktur und hoffe darüber den Fluss zu kanalisieren.

Danke Euch!
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Auf dem Weg 22 Mai 2016 16:50 #4477

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Hallo,habe gerade die Beiträge gelesen,und kann selber dazu sagen,jeder hat ähnliche Schwierigkeiten beim Schreiben.Aber man kann alles leicht überwinden.
Ich musste nur die Ursache für alles herausfinden,und korrigieren.
Jetzt schreib ich erst einmal was Dank Patchwork sehr gut geht,und mittlerweile habe ich auch einen Leserkreis gefunden wo man auf meine Werke schon wartet.
Ich glaube man muss nur seinen Weg finden,und der Rest geht von alleine.
Jetzt wäre die menge von geschriebenen eher weniger das problem. Die Zeit dazu finden ist schwieriger.
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Auf dem Weg 22 Mai 2016 17:13 #4479

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Hallo Laslo,

ich glaube auch, dass wir leben, um unseren Weg zu finden und dann zu gehen. Wobei man jede Menge Wahrnehmung benötigt, die immer wieder im Widerstreit mit unseren Mustern und Werten steht.

Kommt dir dieser Text bekannt vor?

»Color is like music, it uses shorter way to come to our senses to awake our emotions« ;-)

Viele Grüße
Martin
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