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THEMA: Exgüsi, ist hier das Treffen?

Exgüsi, ist hier das Treffen? 23 Mär 2015 19:32 #1986

Über das Patchwork-Programm bzw. über die Lernvideos bin ich auf diese Seite aufmerksam geworden und habe erstaunt festgestellt, dass ich mit meinen Nischenprodukten eventuell sogar hier her passen könnte.

Gelächelt habe ich über den Umstand, dass ich mit meinem Namen perfekt zum Team passe, denn ich vereine den "Martin" mit "Fischer".

Also, ich heisse Martin Fischer, bin 1962 geboren und lebe im Berner Oberland in der Schweiz. Aufgewachsen bin ich allerdings in Riehen (bei Basel) nahe der deutschen Grenze, wo ich auch meine ersten 38 Lebensjahre verbracht hatte.

Geschrieben habe ich schon als Kind und Jugendlicher gerne, nur gab es damals absolut keine Anleitung dazu, wie man eine funktionierende Geschichte entwickelt. So blieben alle Versuche, einen Roman zu schreiben, nach der ersten Szene stecken.

Bis ich dank Amazon einen Ratgeber fand, wie man einen Roman schreibt. Das war totales Neuland für mich und hat mich sofort gepackt. Leider propagierte er eine "Was-wäre-wenn"-Methode, die jedoch noch nicht zu einem brauchbaren Resultat führte. Erst nach einigen dutzend Seiten eines enthusiastisch begonnenen Projekts merkte ich, dass mir nicht klar war, wer eigentlich der Protagonist der Geschichte ist.

Naja.

Dann begann ein intensiver Such- und Lernprozess übers Internet, bis ich endlich bei Youtube fündig wurde. Mary Caroll-Moore beschrieb in drei kurzen Videos die W-Plot-Methode, mit der ich das erste Mal fassen konnte, wie man einen Spannungsbogen in eine Geschichte reinbringt. Nachdem ich dies verinnerlicht hatte, entwarf ich den Plot zu meinem allerersten Kurzroman "Ein Bettsofa aus dem Brockenhaus", den man heute als Büchlein mit 38 Seiten kaufen kann. Er war spannend, fröhlich und erquickend und rief entsprechende Reaktionen bei meinen Testlesern hervor, die mich anspornten, ein grösseres Projekt in Angriff zu nehmen.

Die entwickelten Figuren faszinierten mich so sehr, dass ich daraufhin den 300 Seiten umfassenden Liebesroman "Abfahrt in zwei Minuten" schrieb. Ich produzierte ihn - abgesehen vom Cover - von A bis Z selber. Mit Hilfe von Testlesern, allen voran meiner Frau, fand ich meinen Stil und veröffentlichte nach einem Jahr das Buch im Sommer 2014.

Während der Überarbeitung dieses Buches schrieb ich einen weiteren Liebesroman zur Hochzeit meines Sohnes. Darin erzählte ich in ineinander verwobenen Erzählsträngen die Liebesgeschichte von Ritter Silvanus und Fräulein Valeria von Göttingen, die vor 700 Jahren spielt sowie die (fast) wahrheitsgetreue Liebesgeschichte von Silas und Valerie, die im August 2014 geheiratet haben.

Und jetzt stecke ich im mühevollen Überarbeitungsprozess meines vierten Buches, der Fortsetzung von "Abfahrt in zwei Minuten", das den Titel bekommen wird: "Zeit heilt keine Wunden".

Heute plotte ich nach der 7- oder 8-Punkte-Methode von Dan Wells nach der griffigen Anleitung von Cathy Yardley "Rock your Plot". Sie hat auch gute Arbeitsformulare bereitgestellt, die beim Plotten helfen.

Als Autodidakt habe ich mir das Schreiben, das Formatieren, das Produzieren und Veröffentlichen von Taschenbücher und E-Books beigebracht.

Das grösste Problem als Selfpublisher ist jedoch die fehlende Rückendeckung, die dauernde Ungewissheit, ob der Text "gut genug" ist, obwohl ich 80% beigeisterte Feedbacks erhielt. Und letztlich das Marketing, das mir nun absolut nicht liegt.

Ich habe meinen Facebook-Account geschlossen und dafür mit Twitter angefangen, da man dort - meiner Ansicht nach - nicht ganz so gläsern unterwegs ist, wie bei FB. Mit meinem neuen Buch werde ich vielleicht mal anpeilen, Autorenlesungen zu veranstalten. Leider konnte ich hier in der Gegend noch keine solche Lesung ausfindig machen, um auch da einfach mal lernend teilzunehmen.

Von dieser Seite und diesem Forum erhoffe ich mir einen schönen Austausch unter Kollegen. Was ich bisher von Euch gelesen habe, hat mich begeistert!

Danke fürs zuhören. :-)

Martin F.
Sei mutig! Wenn du gewinnst, bist du glücklich. Wenn du verlierst, bist du weiser.
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Exgüsi, ist hier das Treffen? 23 Mär 2015 20:32 #1992

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Hallo Martin,

gerne zugehört ;) Herzlich willkommen hier. Ein Mann, der Liebesromane schreibt? Du bist wahrlich ein Exot :D
Liebe Grüße

Sheila
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Exgüsi, ist hier das Treffen? 23 Mär 2015 21:25 #1993

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Grüezi zrugg i 'd Schwyz!

Martin Fischer ist echt eine coole Kombi :-)
Und noch eine Gemeinsamkeit: von 2-12 bin ich in der Schweiz aufgewachsen (Niedergösgen).

Es freut mich - und ich kann da sicher im Namen aller sprechen - einen weiteren Schreibbegeisterten hier willkommen heißen zu können!

Die Zeiten haben sich auch in der Buchwelt gewaltig geändert. Meine Eltern lebten von Büchern, meine Mutter schrieb, mein Vater fotografierte und zuletzt waren es 43 Bücher. Da bekam ich im Laufe der Jahrzehnte einiges mit, wie damals die Buchwelt tickte und nun, wie sie jetzt tickt. Das heute recht Unpersönliche dabei macht mich manchmal ein wenig traurig. Ich kenne zum Beispiel keinen einzigen Autor von uns persönlich, auch wenn ich mich immer bemühe wenigstens ein wenig Telefonkontakt zu haben und so eine Dimension mehr ins Spiel zu bringen.

Heute ist alles auf den Kopf gestellt und weil du Marketing angesprochen hast, das wohl am allermeisten. Gerade bin ich dabei, ein Buch von Stephan Waldscheidt zu lesen, einem Autor, der sowohl in der Self-Publisher-Szene als auch in der Verlagswelt zu Hause ist. Während früher eine Trennung bestanden hat - der Autor schreibt der Verlag verlegt und vermarktet - so bleibt bis auf wenige Spitzenautoren selbst bei den großen Verlagen die Vermarktung zu einem sehr großen Teil beim Autor hängen - oder kommt von ihm nicht weg, wie man's sieht. Der Grund dafür ist sicher, dass die Nachfrage um vieles geringer ist als das Angebot an Büchern, was speziell durch die Hunderttausende selbst verlegter Bücher pro Jahr angeheizt wird. Es gibt nur noch eine Werbung und die können sich nur Verlage leisten, die Spitzenautoren an Bord haben, durch die wiederum eine Mischkalkulation möglich wird. Dadurch wird Geld frei, womit zum Beispiel teure Vertreter oder noch viel teurere Plätze auf den Büchertisch der Buchhandelsketten gekauft werden können.

Kleine Verlage bleiben da außen vor, keine der früher möglichen Werbemaßnahmen greift heute mehr. Also ist letztendlich alles auf den persönlichen Kontakt reduziert und den kann der Autor am glaubwürdigsten pflegen. Zum Beispiel eben durch Lesungen oder man schreibt haarscharf genau in den mainstream oder hat ein Nischenprodukt wie es zum Beispiel unsere Svea Kerling anbietet. Die Mär vom nur-schreibenden Autor gibt es heute kaum mehr.
Wenn es dich oder jemanden anderen hier interessiert, das Buch heißt "KLÜGER PUBLIZIEREN für Verlagsautoren und Selfpublisher: So veröffentlichen Sie Ihr Buch erfolgreich im Verlag oder Selfpublishing und treffen die besten Entscheidungen für Ihre Karriere als Autor"

Nun aber doch noch kurz eine Frage an dich: du sprichst von einer Nische, die hierher passt. Das verstehe ich nicht ganz, denn Liebesromane, Triller und Mystery sind ja eigentlich keine Nischenthemen oder?

Und dann noch eine letzte Frage: möchtest du hier auch in der Geschichtenwerkstatt aktiv teilnehmen? Diese ist ein geschützter Bereich, für den man sich separat mit Adresse per Mail anmelden muss. Diese Maßnahme ist notwendig, weil es ja bei den Texten auch um das Copyrightthema geht und wir versuchen allen Beteiligten ein Höchstmaß an Sicherheit - soweit das möglich ist - zu gewährleisten.

Herzliche Grüße und willkommen!
Martin
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Exgüsi, ist hier das Treffen? 23 Mär 2015 21:51 #1994

@Sheila: Haha, in der Tat. :-)
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Letzte Änderung: 23 Mär 2015 23:44 von MartinFischerAutor.
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Exgüsi, ist hier das Treffen? 24 Mär 2015 00:05 #1995

Lieber Martin

Vielen Dank für den warmen Empfang und Deine Ausführungen. Zu Deiner ersten und letzten Frage (aber es waren ja nur zwei!) gebe ich folgende Antworten:

a) Aus der Programmseite sind mir folgende Aussagen ins Auge gestochen:
... verlegt Bücher jedes Genres, allerdings mit der Vorgabe, dass man daraus etwas für sich mitnehmen kann.
und
... einen guten Weg finden, Anregungen bekommen, Auswege finden, sich spüren (Herzschmerz, Tränen, Herklopfen, Pulsrasen, Spannungs-Nägelbeißen, Ach-so-schön-Seufzen u.v.m. ;-) )

In meinen Liebesromanen, habe ich mich entschlossen, sucht man vergebens nach ausführlich bis ins feuchte Detail beschriebenen Bettszenen. Meine Romane sollen in erster Linie spannende Liebesgeschichten erzählen, die von Lebensweisheit, Erfahrung und einem biblischen Welt- und Menschenbild geprägt sind. Nicht alle Protagonisten sind Heilige, nicht alle Figuren erleben ein Happy-End. Aber sie haben im Laufe der Geschichte die Wahl, sich für das Gute zu öffnen oder die Konsequenzen zu tragen. Insofern stehe ich auch in einem Wachstumsprozess, indem die Grenzen zwischen Gut und Böse weicher werden, als in meinem Debütroman.

Deshalb ist es auch eine Nische, weil nur wenige diese Art von Romanen mögen. So richtig ätzend fromm sind sie nicht (für viele zu wenig fromm) und doch werden sie von einer Ehrfurcht vor Gott, dem Schöpfer getragen.

b) Ja, ich könnte mir vorstellen, in der Textwerkstatt mitzuwirken. Ich habe allerdings nicht die Gabe, andere Werke zu analysieren und systematisch zu beurteilen. Das geschieht mehr aus dem Bauch heraus. Ich werde mich dann noch offiziell per Email bewerben.

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Martin F.
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Exgüsi, ist hier das Treffen? 25 Mär 2015 16:43 #2005

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Herzlich Willkommen lieber Martin Fischer,

ich bin auch erst seit ein paar Tagen hier.

Ich bin gespannt auf Deine Texte. Ich mag Bücher, die mehr als nur unterhalten wollen.

So richtig ätzend fromm sind sie nicht (für viele zu wenig fromm) und doch werden sie von einer Ehrfurcht vor Gott, dem Schöpfer getragen.

Wenn das mal nicht neugierig macht.

Herzliche Grüße in die Schweiz
Hydra
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Exgüsi, ist hier das Treffen? 25 Mär 2015 18:31 #2008

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Ein herzliches Willkommen aus der Ferne.

Mit Interesse habe ich deine ausführliche Vorstellung gelesen und hoffe, du fühlst dich wohl in diesem Forum.
Die Geschichte mit dem Selbstverlegen ist so eine Sache. Dazu braucht man ein wirklich gutes Lektorat und dieses ist mit hohen Kosten verbunden. Freunde und vor allem die Ehepartner - sofern sie nicht selbst publizieren - sind eher nicht geeignet, m.E. ;)
Aber vielleicht findet ja Orange Cursor ein Interesse an deinen Werken?

Und Lesungen kannst du gut selbst organisieren. Bei Interesse gebe ich gerne Tipps oder schau einmal hier im Forum unter Thema Lesungen! Wenn du finanziell gut "gesattelt" bist: Hermesbaby Literaturagentur, Zürich. Schau dort mal! Frau Grieser ist hierfür die Fachfrau. Anfragen kostet nichts.

Bis bald
Linda
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Exgüsi, ist hier das Treffen? 26 Mär 2015 11:41 #2029

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Hallo und herzlich willkommen Martin!

Oder sollte ich Martin F. schreiben? Schon schwierig bei Namenszwillingen.

Du wirst hier ganz sicher bekommen, was du suchst. Wahrscheinlich noch einiges mehr, wovon du noch gar nicht weißt, dass du es brauchen könntest. Dieses Forum beinhaltet auch ein gutes Stück Suchtcharakter, da man immer wieder neu inspiriert, in neue Bahnen katapultiert, bis zur Schmerzgrenze motiviert und manchmal auch modernisiert wird. Aber immer wird man respektiert, ganz egal wie quer man denkt.

Also bis bald.

LG Sam
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