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THEMA: Das Chaos hat einen Namen

Das Chaos hat einen Namen 31 Jul 2014 13:52 #1248

  • Charlie68
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Hallo liebe Mitglieder,

zunächst möchte ich mich „kurz“ vorstellen. Mein Name ist Danny (eigentlich) Daniela, ich bin 46 Jahre alt und wohne mitten im Ruhrgebiet. Beruflich arbeite ich im technischen Vertrieb (Innendienst) und erstelle Angebote über industrielle Produkte. Ich habe, wie Ihr wahrscheinlich auch, unzählige Bücher verschlungen. (Thriller, Krimis, Unterhaltungsromane, Erlebnisberichte, Sachbücher etc.). In SF oder Fantasy habe ich allerdings noch nie einen Blick geworfen und aus „Harry Potter“ noch keinen einzigen Satz gelesen.
Ab und an habe ich „persönliche“ Kurzgeschichten verfasst, die ich in meinem Freundeskreis anlässlich bestimmter Ereignisse wie Hochzeiten, Geburt eines Kindes oder eines Hauskaufes verschenkt habe. Dabei handelte es sich durchgehend um witzig / ironische Erlebnisse meiner Freunde, die ich für diese schriftlich festgehalten habe.
Im Frühjahr dieses Jahres bin ich allerdings auf die schon häufig von mir verfluchte Idee gekommen, mich an einem „richtigen“ Roman zu versuchen. Verflucht deshalb, weil ich kaum noch etwas anderes tue, viel länger an der Geschichte dran bin, als gedacht, meinen Freund damit fast in den Wahn treibe etc. Ich habe das Pferd sozusagen von hinten aufgezäumt. Erst wild geschrieben, dann gemerkt, dass der rote Faden höchstens blass rosa ist. Die Geschichte an einigen Punkten verändert, später entschlossen, statt in der 3.Person und Vergangenheitsform aus der Sicht des Ich-Erzählers im Präsens zu schreiben und so weiter. Stolz auf meine bis dahin geschafften 150 Seiten ist mir aufgefallen, wie oft ich das Wort „nicht“ verwendet habe. Versucht, die entsprechenden Sätze umzuschreiben. Bei (vermeintlicher) Fertigstellung von 200 Seiten und voller Optimismus den nächsten Blödsinn verzapft: Mit dem Wissen, dass Literatur-Agenturen (habe mich für diesen Weg entschieden) auch einige Wochen für die Prüfung meiner Einsendung benötigen, Mitte Juli Leseprobe und (5 Seiten!) Exposé verschickt und im Anschreiben erwähnt, spätestens Ende August mit meinem Manuskript fertig zu sein. Erst danach bin ich auf die schlaue Idee gekommen, mich beim dsfo umzuschauen und letztendlich über Umwege (Patchwork gekauft), bei Euch gelandet. Martin habe ich schon ordentlich mit meiner nicht vorhandenen EDV-Erfahrung genervt und meinem Freund wieder einmal die Ohren vollgejammert, weil ich nun der Meinung bin, zu viele „schwache Verben“ und Wortwiederholungen zu benutzen.
Ich habe mittlerweile ca. 250 Normseiten, aber anstatt noch einige wesentliche Kapitel einzufügen, halte ich mich seit Tagen mit der bestimmt 30. Überarbeitung auf. Im Moment! wäre ich erleichtert, wenn mir die fünf Agenturen (am besten heute noch) eine Absage schicken würden, damit ich wenigstens noch den Rest des Sommers genießen kann. Aber für den Fall der Fälle, dass doch jemand mein komplettes Manuskript anfordert, kann ich mir nicht wirklich eine Pause gönnen.
Martin hat mir vorgeschlagen, etwas von mir in die Geschichten-Werkstatt einzustellen. Die Gelegenheit würde ich natürlich gerne nutzen. Aber es fängt schon damit an, dass ich nicht so recht weiß, welchen Teil meines Manuskriptes und mit welchem Umfang. Da meine Leseprobe an die Agenturen aus den ersten 29 Seiten besteht, kann (darf) ich die ja sowieso nicht mehr ändern. Andererseits sind es gerade die Seiten, die besonders wichtig sind, wenn ich nach erfolgten Absagen noch einmal die Chance habe, einige Verbesserungen vorzunehmen. Da wäre es auch nicht schlecht, wenn Ihr mich auf Fehler in Schreibstil, Logik, langweilige Phasen etc. aufmerksam macht. Wie viel könnt Ihr verkraften? Vor allem, wenn ich Euch jetzt noch schreibe, dass die Geschichte aus Sicht eines Hundes geschrieben ist?

Das zu dem Thema: Ich stelle mich mal „kurz“ vor. Sorry. Aber ich werde Euch nicht immer so zutexten. Dazu ist die Zeit viel zu knapp (Muss ja die schwachen Verben aus meinem Manuskript vertreiben).

Sonnige Grüße aus NRW (Deutschland),

Danny
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Das Chaos hat einen Namen 31 Jul 2014 14:30 #1250

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Hi Danny,

zuerst einmal ein herzliches Willkommen hier in unserer netten Runde!
Und gleich hinterhergeschoben: Entspannung, Entspannung, Entspannung ... deine Arme liegen entspannt auf den Knien, du fühlst wohlige Müdigkeit und deine Augenlieder werden schwer ... ohhhmmmm ...

Du schreibst, dass du die ersten Seiten, die du an Agenturen geschickt hast, nicht ändern darfst. Wo steht das? Es ist deine Geschichte und mit der darfst du machen, was du willst. Also wieder: Entspannung, ...

Was möchtest du? Ich vermute, eine runde schöne Geschichte, an der du Spaß hast und sie gerne auch weitergibst, in welcher Form auch immer. Die Wege des Schicksals sind unergründlich und vielleicht gerade dadurch, dass du vielleicht etwas änderst oder sogar zurückziehst oder den Sommer genießt und einer Agentur dafür sagst ›sorry, doch noch nicht ganz fertig‹ und und und kommt am Ende das für dich Beste heraus. Planen und erzwingen kann man sowieso nichts, sonst würden ja alle Bestseller schreiben - wie öd ;)

Wenn du hier Unterstützung in der Schreibwerkstatt möchtest, dann würde ich empfehlen, mit dem Anfang anzufangen. Ganz vorne, erstes Kapitel, idealerweise so zehn bis fünfzehn Seiten. Vielleicht auch nur die Hälfte vom ersten Kapitel, je nach dem. 10-15 ist eine Größe, die überschaubar ist und die man sich gern mal schnell reinzieht. Dann evtl. für die zweite Hälfte einen zweiten Thread aufmachen.

Und danke für deine Vorstellung. Klingt sehr sympatisch, bildhaft un lebendig geschrieben!

Viel SPaß hier und liebe Grüße
Martin
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Das Chaos hat einen Namen 31 Jul 2014 15:58 #1251

  • Charlie68
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Hallo Martin,

okay, dann werde ich gleich mal die ersten Seiten hier einstellen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wünscht Ihr eine rtf-Datei?! Ein Word Dokument könnte ich gerade noch anhängen, aber rtf? Meine ersten Seiten habe ich nicht zu Patchwork rüber gezogen. Wie schon geschrieben, ging ich davon aus, daran nichts ändern zu dürfen. Wo ich das her habe? Aus diversen Foren. Da heißt es in etwa: du bietest einer Agentur etwas an, danach beurteilt sie das. Wenn im Nachhinein etwas geändert wird, stimmt die Grundlage nicht mehr. Für den Fall, dass wir uns falsch verstehen: Mir ist schon klar, dass ich mich bei weiteren Agenturen durchaus mit einer geänderten Leseprobe bewerben darf, aber den bereits angeschriebenen kann ich doch nicht plötzlich mit Änderungen kommen. Egal, jetzt geht es um die Vorstellung meiner bereits verschickten Seiten.
Ich sollte wohl noch grob erwähnen, worum es in meinem Buch überhaupt geht. Das werde ich in dann aber in der Geschichten-Werkstatt machen, oder? Soll ich ihm Vorfeld schon mal auflisten, was mir selbst schon wieder negativ aufgefallen ist? Oder hältst Du es für sinnvoller, wenn Ihr unvoreingenommen lest. Könnte ich Dir ein Word-Dokument schicken und Du wandelst es um?
Fragen über Fragen...

Lieben Gruß,

Danny
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Das Chaos hat einen Namen 31 Jul 2014 16:49 #1252

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Hallo Danny,

weißt du, in den Foren tummeln sich eine Menge Leute, die alles - inklusive sich und ihre Meinung - sehr wichtig nehmen und da darf es dann halt nur so oder so sein. Ich sehe das nicht so eng. Besonders bei einer Textprobe: Was sollte schlimm sein, wenn die plötzlich besser ist, selbst wenn man sie schon eingereicht hat?

Okay, also zum Einstellen: Unvoreingenommen ist immer gut. Einfach nur Titel, Anfang der Geschichte, sonst nichts. Solltest du bereits einen Klappentext (kein Exposé!) gemacht haben, dann ist das davor auch okay. Warum so? Wenn jemand deinen Text liest, dann soll er das möglichst unvoreingenommen, so wie es ein zukünftiger Leser würde. Auch Leser wissen von der Geschichte nichts. Das heißt, dass es die Geschichte ganz alleine, ohne Stützräder, fertigbringen muss, zu begeistern.

Du arbeitest mit Word? Ganz einfach: Klicke einfach 'speichern unter' und wähle beim Dateityp Richt-Text-Format (*.rtf) aus. Dann steht nicht mehr Datainame.doc (oder .docx) sondern .rtf


rtf.jpg



Und wenn es nicht klappt, dann stell es einfach als doc herein, die meisten können das auch öffnen.

Viele Grüße
Martin
Letzte Änderung: 31 Jul 2014 16:51 von Martin.
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Das Chaos hat einen Namen 31 Jul 2014 18:39 #1255

  • Charlie68
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Hallo Martin,

vielen Dank für Deine Hilfe. Es ist vollbracht. War auch gar nicht schwer ....

Bis später,

Danny
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Das Chaos hat einen Namen 31 Jul 2014 18:48 #1256

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... ja, nur bitte nicht als docx. Das kriege ich nämlich nicht auf.


Hallo Danny!

Im ersten Moment dacht ich: "Moment mal. Hat jemand meinen PC gehackt und meine Identität geklaut?"
Das was du zum Thema "Plötzlich zum Schreiben entschlossen und von nichts eine Ahnung" beschreibst, habe ich selbst beinahe 1 : 1 auch so durchlebt. Oder sollte ich sagen durchlitten? Allerdings hatte ich das Glück, noch vor dem Versenden von Exposès an Verlage die kalte Dusche bekommen zu haben. Aber Martin hat völlig recht. Solange du nichts unterschrieben hast musst du gar nichts. Natürlich ist es in gewisser Weise für den Verlag ein Hinweis auf Unzuverlässigkeit, wenn du nicht rechtzeitig lieferst, aber bisher wollte doch noch gar keiner was haben. Dass der Text sich ändern kann bis es soweit ist, sollte ein Verlag wissen. Denn auch wenn er kauft, wird noch lektoriert und korrigiert. Na ja, und wenn es vorher schon noch besser geworden ist, kann er sich doch freuen.

Trotzdem muss ich sagen, hattest du doch eine ganze Menge Vertrauen in deine Leistungsfähigkeit gesetzt, wenn du als Anfänger von Frühjahr letzten Jahres bis August diesen Jahres ein veröffentlichungsreifes Manuskript fertig haben wolltest. Das schaffen zuweilen nicht einmal Profis. Und die müssen nicht einmal mehr so gut sein wie ein Anfänger, um "gekauft" zu werden.

Nun gut, also erst einmal Augen zu und ooooohhhhhhmmmmm. Du hast alle Zeit der Welt. (Es sei denn, du musst von den Einnanhmen ab September deine Miete bezahlen, was sowieso nie funktionieren würde.;))

Stell uns etwas ein woran wir uns austoben können. Was für dich wertvoll ist. Aber mache nicht den Fehler jede MEINUNG als Gesetzt zu nehmen. Es gibt Regeln die sollte man möglichst beachten. Aber vieles ist auch eine Sache des "Guten Gefühls". Schreibe deine Geschichte und nicht die deiner Kritiker.

Viel Spaß und hoffentlich ab jetzt etwas geruhsamere Sommertage.

LG Sam
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Das Chaos hat einen Namen 31 Jul 2014 19:44 #1262

  • Linda
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Liebe Danny,

sei ganz herzlich willkommen in der Runde.

Und du wirst hier viele gestresste Leidensgenossen/Innen finden. Ein paar Worte habe ich dazu in der Werkstatt geschrieben. Ich stehe gerade vor dem gleichen Problem.
Und Martins Worte waren wieder so beruhigend, ich habe auch gleich mal ohmmmmmmmmmmmmmm gesagt ;) .

Liebe Grüße
Linda
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Das Chaos hat einen Namen 01 Aug 2014 15:12 #1276

  • Pony
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Hallo Danny,
sei auch von mir herzlich begrüßt.
Wie die anderen schon sagten, gehe alles mit Ruhe an, überstürze nichts und sei ganz entspannt. Ich glaube nicht, dass dich eine Agentur unter Zeitdruck setzt.
Auf deine Leseprobe bin ich schon sehr gespannt. Ich werde sie auf jeden Fall heute oder morgen noch lesen. Die Antwort wird aber wohl noch etwas dauern, denn momentan bin ich beruflich sehr eingespannt - zehn bis zwölf-Stunden-Schichten - da komme ich zu nichts. Aber bald habe ich Urlaub, dann bin ich wieder voll dabei.

Also denn,
auf bald
Pony
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