Hi Kerstin,

zementieren in irgendwelche Regeln lässt sich dabei aber wirklich nichts. Man merkt das, wenn ein neues Kapitel - wie auch im Leben - fällig wird oder? Also ganz easy.

Bei Lachsspringen sind die Seitenzahlen: 7, 9, 11, 13, 13, 9, 14, 4, 9, 12, 13, 5, 10, 11, 16, 7, 10, 6, 9, 3, 11, 19, 10, 5, 16, 6, 15, 11, 7, 13, 5, 4, 5 = 353

Bei der Paralellreise: 8, 12, 36, 18, 20, 28, 29, 26, 26, 28, 25, 31, 40, 18, 27, 28, 28, 28, 21, 8, 15, 26, 58, 2 = 598

Beim Bühnenzauber: 15, 8, 4, 12, 7, 9, 15, 8, 10, 16, 7, 32, 13, 4, 8, 14, 11, 7, 7, 18, 13, 8, 5, 6, 13, 6, 15, 11, 12, 5, 9, 4, 12, 10, 17, 19, 9 = 416

Beruhigt das ...?

Viele Grüße
Martin

Hallo Kerstin,

ich habe noch nie gehört, dass Kapitel gleich lang sein müssen/sollen.

Ich bekam mal von einem Lektor gesagt, ein Kapitel bei einem Heftroman sollte min. 3 Manuskriptseiten lang sein. Aber es wurde kein Heft abgelehnt, wenn es mal ein Kapitel mit 1,5 oder 2 Seiten hatte. Ein Kapitel ist so lange, wie es eben lang sein muss, um das Notwendige darin zu erzählen.

Übrigens kann (muss aber nicht) ein Kapitel aus mehreren Szenen bestehen. Bsp.

1. Kapitel
Szene: Felix geht zum Bäcker, - Weg zum Bäcker, was sieht/denkt/fühlt/riecht er
Szene: flirtet mit der Verkäuferin, erfährt ein wichtiges Detail, verlässt den Laden,
Szene: telefoniert vor dem Laden mit dem zuständigen Ermittler wg. eines Treffens, macht sich auf den Weg zum Treffpunkt und wird auf dem Weg dorthin angeschossen.

2. Kapitel
Szene: Felix wacht im Krankenhaus auf, sieht einen Weißkittel am Bett und einen uniformierten Polizisten an der Tür stehen, Arzt erklärt ihm, dass er mit einem tieferen Streifschuss am Schädel davongekommen ist, Arzt geht,
Szene: Felix ist alleine im Zimmer, versucht sich zu erinnern, wer er ist und wer zum Teufel auf ihn schießen sollte, Tür geht auf und ein Mann betritt den Raum
Szene: Mann weist sich als Kripo aus, stellt Fragen, auf die Felix keine Antworten weiß, Kripo bedrängt ihn, weil Zeit knapp wird, es wird laut, Schwester kommt rein, wirft Kripo raus

3. Kapitel
Szene: Mann sitzt hinter einem Schreibtisch, ein anderer betritt das Büro, bestätigt, dass er Felix aus dem Weg geräumt hat usw.

Hilft dir das Bsp.?

Hallo Martin und Sheila,

danke für eure Antworten.

Wenn ich das jetzt (endlich) richtig verstanden habe, gibt es keine feste Regel dafür, man kann sie intuitiv machen. Das ist eine gute Nachricht.

@Martin, mit Seitenzahlen meinst du, die Seitenzahlen zw. den einzelnen Kapiteln richtig?
Kapitel 1 = Seite 7-9 usw.

@Sheila, dein Beispiel ist super. Danke dafür.
Das heißt vermutlich auch, dass ich bei jedem neuen Tag ein neues Kapitel anfangen könnte...solange die Tage nicht aus "Es ist nichts nennenswertes passiert" bestehen.

Kapitel 1 = Tag 1
Felix geht zum Bäcker, wird irgendwann angeschossen, Not-OP, nicht ansprechbar

Kapitel 2 = Tag 2
Er wacht im Krankenhaus auf, erinnert sich an nichts.
Kripo belagert ihn, wird von der Krankenschwester rausgeworfen

Großer Szenenumbruch (?)
Mann sitzt am Schreibtisch und bestätigt, Felix um die Ecke gebracht zu haben.

Kapitel 3 = Tag 3 bis 10
Er ist immernoch im Krankenhaus, versucht sich zu erinnern usw. Man fasst Tag 3 - 10 also zusammen, nichts passiert ist, was man ausführlich erzählen könnte/möchte/müsste.

Kapitel 4 = Tag 11
Felix wird aus Krankenhaus entlassen

Man könnte auch, wie in meiner Geschichte denkbar, mehrere Wochen oder Monate zusammen fassen.

Beispiel: Wochen, Monate zogen ins Land. Die Arbeit auf dem Hof verlangte ihr viel ab. Sie lernte Wäsche zu waschen, half den Acker zu bestellen......
Toll wäre, dass man ein paar interessantere Stellen herausarbeiten kann, Neuigkeiten die den Leser interessieren. XY ist schwer krank, was wurde unternommen um ihm zu helfen, Gefühle der Beteiligten usw.

Andernfalls könnte man auch am Ende eines Kapitel, ein paar Tage/Wochen/Monate zusammen fassen und ein neues Kapitel mit z.B. "Eines Tages...." beginnen".

Bitte sagt mir, dass ich es wenigstens ansatzweise verstanden habe.

Ansatzweise ja

Da gibt es doch diese Serie, jede Stunde eine Folge ist (24 oder 72 Stunden)- das wäre jetzt ein Beispiel.

Ich mache für mich bzw. ich habe noch nichts geschrieben, wo ich die Kapitel in Tag/Monate unterteilt habe. Bei mir ist die Handlung immer maßgebend.
Z. B. wäre die genannte Stelle Mann sitzt am Schreibtisch und bestätigt, Felix um die Ecke gebracht zu haben.
für mich ein Kapitel. Denn sie spielt für mich mit anderen Personen und einem anderen Ort.

Liebe Kerstin,

Kapitel werden eindeutig durch die Handlung bestimmt. Es sind einfach die großen Abschnitte. Das alles kann man so gestalten, wie man es passend findet. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kapitel mit Zeitspannen zusammenfallen ist gering - außer du schreibst einen tagebuchartigen Roman, bei dem schon das Sujet darauf hinweist.

Bei der Parallelreise habe ich Kapitel und Unterkapitel und keine weiteren Szenenunterteilungen - weil ich eben jeder Szene auch gleich einen Untertitel mitgab. Bei den anderen keine Unterkapitel, dafür Szenen, also keine (sichtbaren (da Überschrift, intern natürlich schon)) Titel pro Szene.

Fazit: sieh das ganze unverkrampft und mach die Kapitel dort, wo du sie passend findest. Ist ein Thema, das es nicht Wert ist, zu viel Hinrnschmalz darin zu inverstieren.

Zu meinen Seitenangaben: nein, nicht 7-9, sondern die Zahlen sind die Seiten der einzelnen Kapitel.

Viele Grüße
Martin

Liebe Sam,

Zitat:
Aber zuerst muss ich unbedingt etwas klären. Ein Verlag, der ein Manuskript verlangt, bei dem die Kapitel alle in etwas gleich lang sind, hat es nicht verdient Verlag genannt zu werden. Solche Aussagen werden hin und wieder von ganz besonders arroganten "Fachleuten" verwendet, um sich mühevolle Arbeit zu ersparen seine Ablehnung für das Manuskript nicht langwierig erklären zu müssen. Leider gibt es auch dort schwarze Schafe, die möglichst leicht ihr Geld verdienen wollen. Dass sie damit ganze Heerscharen von New-Autoren verunsichern, ist ihnen dabei egal, wenn sie denn überhaupt daran denken.

Wer hat denn so etwas geschrieben? Es gibt tatsächlich Empfehlungen die einzelnen Kapitel in etwas gleich lang zu schreiben. Aber deine Aussage, dass ein Lektor sich keine mühevolle Arbeit machen will..... Heute musst du froh sein, wenn du auf ein eingesendetes Manuskript überhaupt noch eine Absage bekommst. Und hier meine ich nicht "unaufgefordert", sondern auch nach Leseprobe und Exposé angeforderte Manuskripte. In den Webseiten der Agenturen und Verlage steht meistens schon: Falls Sie innerhalb von XX Wochen nichts von uns hören....Eine Absage können wir aus Zeitgründen nicht verschicken. So ist inzwischen die Sachlage. Ganz, ganz selten besinnt sich noch jemand, dass es auch höflicher geht und auch Autoren Menschen sind Für eine vorgefertige Mail dürfte die Zeit noch reichen. Begründungen gibt es schon lange nicht mehr. (Anderes ganz, ganz vereinzelt)
Natürlich werden solche Überheblichkeiten irgendwann dazuführen, dass Selfpublishing immer beliebter wird.

Liebe Grüße
Linda

Hallo Sam,

es tut mir leid, dass ich deine Antwort erst jetzt entdeckt habe.

Ich denke für mich ist es, zum jetzigen Zeitpunkt, am Besten es so zu sehen wie Martin geschrieben hat.
Fazit: sieh das ganze unverkrampft und mach die Kapitel dort, wo du sie passend findest. Ist ein Thema, das es nicht Wert ist, zu viel Hinrnschmalz darin zu inverstieren.

Es ist wichtiger mich erstmal auf die Geschichte zu konzentrieren. Den Rest, wie Kapitel usw. kann man bestimmt auch noch zurecht fummeln wenn die fertig ist.

Irgendwo hatte ich gelesen, es sei besser wenn die Kapitel ungefähr gleich lang sind. Ich bin froh, dass Linda geschrieben hat, es gibt diese Empfehlungen...sonst hätte ich überlegt, ob ich das geträumt habe.

Die Meinungen dazu gehen auseinander. Das ist auch okay so. Besser ich schreib erstmal meine Geschichte und kümmere mich hinterher um den Rest.

Kerstin, lass dich von der Theorie nicht zu sehr bremsen. Wenn dein Gefühl sagt, hier MUSS ein Kapitel hin, dann ist das meist auch richtig. Dein Instinkt sagt dir hauptsächlich, wie du deine Geschichte gliedern musst. Natürlich wird das nicht bis ins Detail immer richtig sein, aber das kannst du später dann "mit theoretischen Analysen" noch korrigieren. Und bitte Kerstin ... in keinem Regelwerk steht, dass jedes Kapitel in etwa gleich lang sein muss. Wenn ein Kapitel nach 5 NS nach einem Bruch verlangt und das nächste aber erst nach 60 NS, dann ist das so. Im echten Leben ereignen sich Wendungen ja auch nicht nach gleichmäßigen Abschnitten und da gibt es nicht einmal plötzliche Ortswechsel oder Zeitsprünge. Da läuft alles schön Sekunde für Sekunde ab und jedem Ortswechsel geht eine mehr oder weniger lange Reise voran.

Also versuche zunächst deinem Gefühl zu vertrauen und dabei erst einmal nur die zwingenden Regeln für die Absatzkontrolle zu beachten.

Noch ein Versuch, den Sinn einer Einteilung in Kapitel und Absätze zu erklären: Stell dir vor du würdest deine Geschichte auf Karteikarten schreiben. Wie würdest du den Haufen sortieren, damit du alles schnell wiederfindest? Wo würdest du eine neue Karte anfangen (Absatz ohne Leerzeile), wo ein kleines Trennblatt (Absatz mit Leerzeile), wo ein mittleres Trennblatt (Leerabsatz mit ***), wo ein großes Trennblatt (neue Seite bzw. neues Unterkapitel) und wo würdest du einen neuen Karteikasten (neues Kapitel) anfangen? Brauchst du überhaupt alle diese Einteilungen oder genügen auch nur paar davon? Wichtig ist nur, dass nicht du die Details wiederfinden musst, sondern der Leser schnellst möglich "spüren" soll, wann sich das Wo, Wann, Wer und Mit-Wem ändert. Das erspart ihm mühsames Orientierungsdenken und gibt ihm mehr Raum und Sicherheit, sich in der Geschichte zu verlieren. Verstehst du, was ich sagen will?

LG Sam

Linda, ich kenne tatsächlich jemanden, dessen Absage mit genau dieser Aussage begründet wurde. Dabei hatte er, wie du richtig sagst, noch Glück gehabt, dass er überhaupt eine Absage bekam. Aber, auch wenn es tatsächlich Verlage gibt, die in etwa gleichlange Kapitel verlangen, sehe ich den Sinn darin nicht. Was soll das bringen? Dass die Buchseiten schön gleichmäßig mit Buchstaben beschrieben sind? Oder, dass in schön gleichmäßigen Abständen Platz für ein Bild oder ähnliches ist? Tut mir leid, ich kann das nicht nachvollziehen. Eine Kapitelaufteilung hat eine bestimmte Aufgabe, einen ganz bestimmten Zweck. Der hat aber nichts mit Ästhetik zu tun. Oder sortiert man seine Socken in drei anstatt in zwei Schubladen, nur weil sonst nicht genau 10 Sockenpaare in einer Reihe liegen, oder die blauen Socken den weißen? Natürlich gibt es sicher auch Menschen, die das tun, aber hat das wirklich einen praktischen Sinn?

LG Sam

Liebe Sam,

ich habe dieses nur in einigen "Fachbüchern" gelesen. Ich persönlich halte mich auch nicht strikt daran, trotzdem sehe ich auch das Für und Wider. Das könnten wir jetzt stundenlang kontrovers diskutieren.
Natürlich kann der Autor machen, was er will, nur muss man sich wundern, wenn die Agentur/Verlag es anders sehen.
Ich persönlich sehe keinen Sinn darin mich mit einem Verlagslektor oder einer Agentur zu streiten. Gut, heute gibt es das Selfpublishing, aber sonst bin ich eben auch von den Verhandlungspartner abhänig. Jeder musss das aber für sich entscheiden, was ihm wichtig erscheint.

Liebe Grüße
Linda

Linda,

du hast natürlich recht. Man ist eben auch von den Verlagen abhängig. Ich hatte es nur erwähnt, weil ich hoffte, dass du vielleicht weißt, warum das verlangt wird. Ich habe noch keine Erfahrungen mit Verlagen, aber meine erste Frage wäre eben genau diese: Warum?

LG Sam

Martin schrieb:
Hallo,

ich möchte das Thema nochmal kurz aufgreifen.
Ist o.g. Absatz in PW als solcher zu erkennen? Hmm z.B. durch drei zentriert gesetzte Sterne oder zwei Leerzeilen?
Oder bleibt es mir überlassen, wie ich den Absatz gestalte?

Danke.

Hallo Kerstin,

deine Entscheidung ist, welchen Szenenwechsel du wählst:

großer = ***-Absatz danach
mittlerer = Leerabsatz danach

Großer und mittlerer sind aber immer das oben Gezeigte, das kann man nicht ändern. Vielleicht gibt's mal beim ***-Absatz als Alternative die Möglichkeit von Vignetten. Das sähe dann so aus:

Liebe Grüße
Martin

Gegen das Bilderl hätte ich nichts einzuwenden. *grins*

Also wenn ich Dich richtig verstanden habe, sollten nach einem drei Sterne Absatz auch tatsächlich drei Sterne angezeigt werden?
Wird bei mir nämlich nicht angezeigt, nichtmal eine Leerzeile. Weder aufm eBook, noch als Textdatei. Selbiges beim mittleren Absatz. Nur deshalb frage ich.
Im Moment füge ich diese drei Sterne selbst ein....aber wie gesagt, gegen das Bilderl von dir hätt ich nichts einzuwenden.

Hi Kerstin,

hast du das Demoprojekt installiert? Wenn nicht, dann: Hauptmenü > 'Hilfe' > 'Demoprojekt öffnen' - und dann das tun, was er sagt. Dort kannst du prima nachsehen, was wann herauskommt.

So sind die Zusammenhänge: In der Hilfe links zur Kapitelübersicht kannst du nachlesen, wie man die Umbrüche setzt (durch Buchstaben eintippen, wenn man in der Kapitelübersicht steht: h=Hauptkapitel, u=Unterkapitel, g=großer, m=mittlerer, k=kleiner Szenenwechsel). Das muss dann so aussehen wie in dem Bild hier.



Viele Grüße
Martin