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THEMA: Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein?

Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 08 Mär 2015 21:42 #1910

  • Kerstin B.
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Nabend,

mich würde interessieren ob ihr ein Ritual habt, welches ihr penibel durchführt um euch aufs Schreiben vorzubereiten.

Bei mir ist das so:
Den Rechner starte ich gegen 20 Uhr.
Meine Kinder (2, 11 und 15) sind spätestens um 21 Uhr im Bett.
Dann wird auf die Schnelle liegend gebliebener Haushalt gemacht.
Katzen füttern, daß sie mir nicht wieder auf der Tastatur sitzen.
Anschließend eine Tasse Senso Kaffee gekocht.
Endlich sitze ich vor dem Rechner.
Wühle mein Emailpostfach durch, antworte ggf.
und dann kanns endlich losgehen.

Das letzte Kapitel durchlesen...Finger auf die Tastatur und los gehts.

(jetzt ist der letzte Satz leider anders:

Das letzte Kapitel durchlesen...Finger auf die Tastatur und und und...nichts passiert, abwarten, überlegen...tippen, löschen, umschreiben. Dann ist meist auch schon wieder Bettzeit, da der Wecker um 6 klingelt.


Wie ist es bei euch?

Setzt ihr euch einfach hin und schreibt los? Was macht ihr, um euch einzustimmen?

Grüße Kerstin :)
Liebe Grüße,
Kerstin
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 26 Mär 2015 16:17 #2033

Hey Kerstin,

Danke für den Einblick. Plottest Du Deine Romane oder schreibst Du einfach drauf los?

Ich bin ein Plotter und denke in Szenen. Die Zielgrösse für eine Szene sind 1500 Wörter. Erst später teile ich die Kapitel ein. Dabei gebe ich mir immer Mühe, eine Szene während einer Schreibeinheit fertig zu schreiben, was aber nicht immer gelingt (, wenn ich mich von Social Media davon abhalten lasse).

In meinem Szenenplot habe ich grob skizziert, worum es geht. Ziel der Perspektivfigur, Gefühle, innere und äussere Konflikte, Dilemma und die Frage, warum der Leser nach dieser Szene weiterlesen soll.

Dann stecke ich mir die Kopfhörer in die Ohren, damit mich keine äusseren Lärmemissionen ablenken, und suche für die Stimmung der Szene passende Musik. Früher hörte ich Kuschelrock mit Gesang, beim letzten Buch ausschliesslich epische Musik: ruhig, fröhlich, melancholisch oder brachial, je nach Szene. Auf meiner Autorenseite habe ich einen Artikel dazu geschrieben mit Links.

Nachteil: Mit Musik finde ich nicht immer die treffenden Begriffe. Macht aber nichts, die kann ich später noch überlegen. Einfach mit dem Leuchtstift markieren.

LG, Martin F.
Sei mutig! Wenn du gewinnst, bist du glücklich. Wenn du verlierst, bist du weiser.
autor-martin-fischer.ch
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 26 Mär 2015 18:17 #2040

  • Martin
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@ MartinF: Schon in der Schule hab ich mich gewundert, wie Leute sich bei Musik konzentrieren können :-)
Mich lenkt das sowas von ab, da ist mit dem Schreiben dann nichts mehr drin. Meine Hochachtung wenn das jemand fertigbringt.

Vielleicht liegt es auch daran, dass Schreiben für mich ein Prozess ist, bei dem ich einfach innere Bilder be-schreibe. Mir kommt es dann imer so vor, als ob Musik diese feine Schwingung beeinflusst.

Übrigens gibt es in Patchwork einen mechanismus, um sich SocialMedia vom Hals zu halten: den Klausurmodus. Du sagst, jetzt sind zwei Stunden Klausur und Ok und dann kannst du außer in Patchwork absolut nichts anderes am PC machen :-) Kurz vor ABalfu der Zeit kommt eine kleine Melodie, die dir sagt, dass du gleich wieder wieder Ausgang hast.


@Kerstin: Aber um jetzt auf deine Frage zu antworten:

Ich versuche in allem - und dazu gehört dann halt auch das Schreiben - im Fluss zu sein. Will heißen, ich versuche zu checken, ob etwas in einem Moment passt oder nicht. Wenn es nicht passt und das dummerweise das Schreiben ist, dann lass ich es einfach und mache etwas anderes. Ist imemr so eine Art Tanz.

Daraus ergibt es sich, dass ich manchmal tagelang nicht schreibe und dann in einem Rutsch an einem Wochenende 40, 50 Seiten. Allerdings tu ich mir natürlich leichter mit der Einteilung als du, denn da warten keine Kinder oder anderes.

Viele Grüße
Martin
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 17 Apr 2015 02:54 #2106

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Pc an und dann zuerst einmal im sozialen Netzwerk nach interessanten Neuigkeiten schauen. Kurzer Chat mit meinen Probelesern. Dann Musik an, wichtig dabei, es muss die Playlist des Protagonisten sein, aus dessen Perspektive ich grade schreibe, denn jedes Lied darin ist sorgfältig ausgewählt und hat für meinen Prota eine Bedeutung. Ebenso wichtig, es sind wochenlang dieselben Lieder. Ich nehme sie also beim Schreiben nur noch unterbewusst wahr. Handy ganz weit weg legen, da das Blinken beim eingehen neuer Nachrichten mich ablenkt und aus dem Schreibfluss reißt. Dann Kaffee und genug Wasser an den PC gestellt und Tür zu. Ich habe zwar keine Kinder mehr zu Hause, aber ich wohne in einer WG und dort kann es schon einmal turbulent zugehen. Eine geschlossene Tür signalisiert hier sehr deutlich "Nicht stören". Jetzt lese ich das letzte Kapitel oder die Szene um erneut die Stimmung einzufangen. Und nun kommen wir zum merkwürdigen Teil. Die beiden Lieder heraussuchen, die für mich "mein Protagonist" treffend beschreiben, quasi "seine" Lieder sind. Kopfhörer auf. Musik laut, sehr laut. Augen zu, um mich in die derzeitige Stimmung meines Prota einzufühlen. Ich "schlüpfe" also in seinen Kopf (klingt irgendwie merkwürdig in jemanden hineinzuschlüpfen, der ja nur im eigenen Kopf existiert :cheer:) Wenn ich "drin" bin, Finger auf die Tastatur und los schreiben. Erst nach zehn Minuten Musik auf eine normale Lautstärke stellen und die Kopfhörer absetzten, da sie mich komischerweise dann beim schreiben stören.

Liebe Grüße
Gabi
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 17 Apr 2015 09:49 #2111

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Wow, du nimmst das sehr ernst und hast tolle Ideen bezüglich der Protas. Und auch eine sehr überdachte Arbeitsweise - Respekt!
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 17 Apr 2015 17:22 #2113

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Martin schrieb:
Wow, du nimmst das sehr ernst und hast tolle Ideen bezüglich der Protas. Und auch eine sehr überdachte Arbeitsweise - Respekt!


Findest du? Ich habe eher Bedenken, ob ich nicht manchmal zu sehr im Kopf meines Protas stecke. Wenn ich mir zum Beispiel ein Rosinensemmel mach und mein Prota mir sagt, da gehört doch Salz drauf :-D
Hast du schon einmal versucht jemanden strafend anzusehen, der nur in deinem Kopf existiert ;-)
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 20 Apr 2015 21:29 #2133

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Bei mir beginnt das Schreiben mit dem Überarbeiten des letzten Kapitels. Und danach füge ich die neuen Ideen, die mir meistens in den frühen Morgenstunden, so ungefähr im Halbschlaf begegenen, ein.
Ich bin der absolute "Perfektschreiber". D.h. ich schaffe es nicht, wie viele irgend etwas ohne auf die Grammatik zu achten in die Tasten zu tippen. Für mich braucht es ein "sauberes Bild", was nicht heißt, dass ich trotzdem fleißig überarbeiten muss!!! Satzstellungen, Dopplungen und was es da alles unangenehme gibt. Und irgendwie bin ich nie zufrieden :evil: Halt ein Schreibzwerg!

Liebe Grüße
Linda
Letzte Änderung: 20 Apr 2015 21:32 von Linda.
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 21 Apr 2015 20:56 #2149

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Hallo Mitforlinge,

ich schreibe am liebsten am Abend oder in der Nacht. Ich dachte mal, ich könne im Urlaub loslegen, aber am Morgen geht nur Überarbeitung. Die Kreativität ist da aus.

Am Abend versuche ich immer an die Tasten zu kommen. Leider geht es nicht immer. Und die Einstimmung geht bei mir auch mit Musik. Ich habe Szenen, die durch einen Song entstanden sind und umgekehrt. Ich hatte eine Szene, suchte einen Song und schon flutschte es wieder.

Leider ist in letzter Zeit nicht so viel Kreativität drin, da ich so viel an den Lektoraten sitze, aber ich freue mich ja auf das Ergebnis und nehme mir dann immer auch mal bewusst Zeit wieder an dem aktuellen Roman zu schreiben. Wobei ich die Schreibpausen als störend empfinde. So muss man sich immer wieder einlesen.

LG Hydra
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 23 Apr 2015 02:29 #2186

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Hydra schrieb:
Hallo Mitforlinge,

ich schreibe am liebsten am Abend oder in der Nacht.


LG Hydra

Hallo Hydra,

das geht mir genauso. Nachts ist keiner da, der klingelt, anruft, Nachrichten schreibt oder irgendetwas anderes will. ich hasse es, wenn ich aus dem Schreibfluss gerissen werde :angry: und da ich schon immer ein totaler Nachtmensch war ist die Kreativität nachts irgendwie auch am höchsten :-)

Liebe Grüße
Gabi
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Wie stimmt ihr euch aufs Schreiben ein? 28 Apr 2015 20:59 #2300

  • CoraSuess
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Da kann ich Euch alle nur bewundern. :ohmy:

Es gibt viele Tage, an denen mein Kopf nach der Arbeit einfach nur leer ist. :blink: Dann habe ich keinerlei Konzentration, um etwas Brauchbares schreiben zu können. Um den Kopf dann zu resetten, surfe ich etwas, schaue einfach nur fern, oder lese eine guten Krimi. :lol:

Meinem Freund habe ich Funkkopfhörer geschenkt, aber meistens schmollt er und ich sitze mit Ohrstöpsel da, um etwas Ruhe zu finden.

Eine Beziehung leidet unter dem Schreiben und es ist eine Gradwanderung beides unter einem Hut zu bringen. Wenn ich einen freien Tag unter der Woche habe, genieße ich diese Zeit für mich. Dennoch hat man dann wieder Termine oder Verpflichtungen, die einen rausreißen.

Oft war es auch der Fall, dass mir der Einfall fehlte, oder ich keine Lust und Laune hatte. (Denn wenn man sich zum Schreiben zwingt, kommen auch keine schönen Szenen oder witzige Dialoge heraus. Zumindest bei mir. :huh: Dann erledigte ich meine Hausarbeit und setzte mich später an den PC.

Mir sind schon die tollsten Szenen im Sauna-Ruheraum, oder beim Bügeln eingefallen. Ich habe überall eine Block mit dabei, um Ideen oder Dialoge, die mir in den Sinn kommen, festzuhalten.

Wie Linda, fange auch ich mit dem letzten Kapitel an. Die Zeit brauche ich, um mich einzulesen und die Stimmung, die im Geschehen herrscht, aufzunehmen.

Und Nachts kann ich selten schreiben, da ich absolut kein Nachtmensch bin.
Da brauch ich meinen Schönheitsschlaf. :whistle:
liebe Grüße

Cora
Letzte Änderung: 28 Apr 2015 21:02 von CoraSuess.
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